Pressemitteilung | (VDE) Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.

Elektronikbranche bei Innovationen Weltspitze / Bedarf an Elektroingenieuren wächst

(Frankfurt am Main) - Die Elektro-/Informationstechnik und Mikroelektronik sind derzeit die wichtigsten Impulsgeber für Innovationen. In der Mikro- und Nanotechnik liefern sich die USA, Europa und Asien ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In der Prognose bis 2010 übernimmt Deutschland/Europa eine Führungsposition. Dies ist der Tenor des VDE-Innovations-Monitors 2003, einer Umfrage des Verbandes unter seinen Mitgliedsunternehmen, die anlässlich der Hannover Messe Industrie 2003 vorgestellt wurde. Zwei Drittel der befragten Unternehmen wird den Anteil neuer Produkte am Gesamtumsatz steigern, ohne dabei Kapazitäten in Produktion, Forschung und Entwicklung ins Ausland zu verlagern. Die gute Technikposition Deutschlands wird allerdings durch die anhaltende Ingenieurlücke gefährdet. Weitere innovationshemmende Faktoren werden in technologiepolitischen Rahmenbedingungen, Bürokratie und Konjunktur gesehen.

Vertrauen in den Standort Deutschland

Der VDE-Stimmungstest zeigt insgesamt eine positive Tendenz. Etwa drei Viertel der Befragten erwarten große Innovationsimpulse von der Elektro- und Informationstechnik, gefolgt von der Mikroelektronik. 72 Prozent trauen Deutschland in der Elektrotechnik zurzeit die weltweit größte Innovationskraft zu. Der Standort wird seine Favoritenrolle in diesem Bereich behaupten können. Weitere Spitzenpositionen sehen die Experten in der Produktionstechnik, Automation und Medizintechnik.

Aus Sicht des VDE gilt es gerade in der Mikroelektronik sowie den Mikro- und Nanotechniken, deutlich mehr Engagement zu entwickeln. Denn sie bestimmen die Megatrends Mobilität, Kommunikation und Healthcare. "Dass Deutschland das Innovationstempo dieser Schlüsseltechnologien mitbestimmt, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden", wertet VDE-Präsident Prof. Dr. Klaus Wucherer, Mitglied im Zentralvorstand der Siemens AG, die Ergebnisse der Studie.


Expertenmangel gefährdet Innovationskraft

Die aktuelle VDE-Untersuchung lässt darüber hinaus eine steigende Nachfrage nach Ingenieuren der Elektro- und Informationstechnik erwarten. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen will künftig mehr Elektroingenieure und IT-Experten einstellen. Und diese Experten möchte man vor Ort rekrutieren, wohl nicht zuletzt dank der immer noch hohen Qualität deutscher Ingenieurausbildung. Insbesondere in den Bereichen Forschung/Entwicklung, Informationstechnologie, Marketing/Vertrieb sowie Consulting fehlt es an qualifizierten und erfahrenen Kräften. Etwa ein Drittel der befragten Führungskräfte glaubt, dass ihr Unternehmen den Expertenmangel nur durch ausländische Kräfte lindern kann.

Damit vergrößert sich die Ingenieurlücke weiter. Gleichzeitig ist die Zahl der Hochschulabsolventen 2003 mit etwa 6.000 niedriger als erwartet. Der Bedarf liegt laut VDE bei mindestens 13.000 Absolventen pro Jahr. Mehr als jeder zweite Arbeitsplatz für Berufseinsteiger bleibt unbesetzt. Auch die Studienanfängerzahlen in der Elektro-/Informationstechnik sind rückläufig. Sie sanken um rund zwei Prozent auf 17.080, an den Universitäten sogar um fünf Prozent. Darüber hinaus droht PISA nun auch die deutschen Hochschulen zu erreichen. In vielen Bereichen fehlt nicht nur Nachwuchs, es fehlen auch Mittel und wissenschaftliches Personal.

"Absolventenlücke bedeutet Innovationslücke, Nachwuchsförderung ist Innovationsförderung", so VDE-Präsident Wucherer. Entsprechend großes Gewicht legt der Verband auf die Information und Motivation des technisch-wissenschaftlichen Nachwuchses. Der VDE fordert, so Professor Wucherer zur Eröffnung der Hannover Messe 2003, eine Aufwertung naturwissenschaftlicher Fächer an den Schulen. Ohne eine mathematisch-naturwissenschaftliche Spitzenausbildung sei das Modell Deutschland gefährdet. Notwendig seien auch der Ausbau der Forschungsförderung und eine bessere Vernetzung von Wissenschaft und Industrie.

Am VDE-Monitor Innovationen im März 2003 haben sich über 200 Geschäftsführer und F+E-Manager aus der Elektronikbranche beteiligt.

Den VDE-Monitor 2003: Innovationstrends in der Elektro-/Informationstechnik können Sie für 150 Euro (VDE-Mitglieder 100 Euro) incl. Mwst. entweder als Pdf-Datei unter www.vde.com herunterladen oder bestellen: VDE-Öffentlichkeitsarbeit, Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt/Main, Fax 069 96 315215, E-Mail service@vde.com.

Quelle und Kontaktadresse:
VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt Telefon: 069/63080, Telefax: 069/6312925

NEWS TEILEN: