Pressemitteilung | Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Elektronisches Publizieren: Bedeutung für Verlagsumsatz steigt / Börsenverein stellt Umfrage unter Verlagen vor / Volltextsuche zentrales Thema für AKEP / Arbeitsgruppe Piraterie engagiert sich gegen illegale Downloads

(Frankfurt am Main) - In elektronisches Publizieren zu investieren, rechnet sich. Rund drei Viertel der Verlage erwarten innerhalb der nächsten zehn Jahre höhere Gewinne mit elektronischen Produkten. Das ergab das Branchenbarometer 2005 des Arbeitskreises Elektronisches Publizieren im Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Auch Anfangsinvestitionen zahlen sich vermehrt aus: 43 Prozent der befragten Verlage erreichten im vergangenen Jahr mit ihrer Produktion in diesem Bereich ein kostendeckendes Ergebnis, 29 Prozent erwirtschafteten Gewinne. “Als Umsatzbringer dominiert derzeit allerdings noch das Printmedium”, so Tilmann Michaletz vom Arbeitskreis Elektronisches Publizieren (AKEP). Bei über 70 Prozent der befragten Verlage liege der Anteil der elektronischen Publikationen am Gesamtumsatz in einer Höhe von lediglich bis zu fünf Prozent. Das wird sich nach Einschätzung der Verlage allerdings ändern: Fast 60 Prozent erwarten in zehn Jahren einen Anteil der elektronischen Produkte am Gesamtumsatz von mehr als 15 Prozent. “Marktanalyse und Kalkulation scheinen realistischer geworden zu sein", so Michaletz.

Elektronisches Publizieren kehrt in den Alltag der Buchbranche ein und gewinnt dadurch an Bedeutung. “Verleger, Informationsspezialisten, Bibliothekare und Autoren treffen sich auf der Frankfurter Buchmesse und diskutieren über die aktuellen Volltextprojekte. Elektronisches Publizieren wird gesellschaftsfähig”, betont Arnoud de Kemp, Sprecher des AKEP, im Hinblick auf die aktuelle Diskussion über die Volltextsuche im Internet. “Das sind aufregende Entwicklungen, die aber viele neue Fragen und Probleme aufwerfen, vor allem auch im Bereich des Urheberrechts”, so de Kemp. Für den AKEP sei die Volltextentwicklung deshalb seit seiner Gründung ein zentrales Thema.

Illegale Downloads für Verlage ein Problem

Wichtiger wird für die Verlage jedoch der Schutz vor Piraterie. 75 Prozent sind überzeugt, dass die Bedeutung von “Digital Rights Management” steigt. Anfang 2005 wurde deshalb im Börsenverein vom AKEP und dem Arbeitskreis Hörbuchverlage die Arbeitsgruppe Piraterie ins Leben gerufen. Sie will nicht nur innerhalb der Buchbranche den Wert des geistigen Eigentums und die Auswirkungen von illegalen Downloads verdeutlichen und Aufklärungsarbeit leisten. Seit September arbeitet die Arbeitsgruppe deshalb auch mit der Gesellschaft zur Förderung audiovisueller Medien (FAM) zusammen, zudem wurde eine Website mit Hintergrundinformationen unter www.original-legal.de entwickelt.

Unter dem Titel “Eine gebrannte CD zum Geburtstag” organisiert die Arbeitsgruppe Piraterie zudem auf der Frankfurter Buchmesse ein Podiumsgespräch mit Vertretern aus der Film-, Musik- und Buchbranche über illegale Vervielfältigung im Alltag. Die Experten diskutieren am Samstag, 22. Oktober 2005, von 10 bis 11 Uhr im FOCUS Forum Hörbuch, Halle 4.1 B 139.

Quelle und Kontaktadresse:
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. Claudia Paul, Referentin, Presse Großer Hirschgraben 17-21, 60311 Frankfurt Telefon: (069) 1306-0, Telefax: (069) 1306-201

(tr)

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