Pressemitteilung |

Emissionshandel nach Art der EU-Kommission bedroht deutsche Unternehmen

(Essen) - Das von der EU-Kommission vorgesehene Verfahren zum Emissionshandel hebelt nach Einschätzung des VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. das erfolgreiche deutsche System der freiwilligen Selbstverpflichtung aus. Deutschland trägt einen Anteil von zwei Dritteln an der gesamten EU-Emissions-Minderungslast. Industrie und Gewerbe haben stärker als alle anderen Bereiche ihre CO2-Emissionen gesenkt. Das Monitoring der vergangenen Jahre belegt, wie erfolgreich die verschiedenen Industriebranchen waren. Es ist nicht einzusehen, warum ein so erfolgreiches Instrument wie die freiwillige Selbstverpflichtung durch einen standortschädlichen, teuren und in seiner Umweltbilanz zweifelhaften Emissionshandel nach Art der EU-Kommission ersetzt werden soll. Eine Begrenzung der CO2-Emissionen auf Unternehmensebene würde wie eine Wachstumsbremse wirken. Herausragende deutsche Vorleistungen dürfen nicht entwertet werden.

Nach Ansicht des VIK zwingt der vorgesehene Emissionshandel, bei Investitionen in Deutschland die kostspieligen Emissionszertifikate zu berücksichtigen. Dadurch würde sich - als Alternative - eine Investition in einem EU-Staat mit weniger hohem Emissionsminderungsdruck - und damit niedrigeren Kosten für Zertifikate - sehr lohnen. Besonders bei energieintensiven Produktionen wäre mit Verlagerungen von Anlagen und Arbeitsplätzen zu rechnen. Nachbarstaaten der EU ohne jegliche Minderungsvorgaben würden sogar noch stärker an Attraktivität für Investoren gewinnen. Ein solches System schadet dem Standort Deutschland, ohne die Umwelt zu entlasten. Lediglich eine Verschiebung der Umweltbelastungen zwischen den verschiedenen Staaten wäre die Folge.

Wenn schon ein Emissionshandel eingeführt werden soll, dann muss dieser mindestens so wirksam sein wie die bisherigen freiwilligen Maßnahmen der deutschen Industrie. Es sollte den EU-Mitgliedstaaten überlassen bleiben, welchen Weg sie zu den Kyoto-Zielen wählen. Bei einer Podiumsdiskussion mit Bundestagsabgeordneten und Industrievertretern am 1. Juli 2002 in Berlin fordert der VIK die deutsche Politik auf, ihren Einfluss in Brüssel geltend zu machen und eine gefährliche Benachteiligung des Standortes Deutschland zu verhindern.

Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. Richard-Wagner-Str. 41 45128 Essen Telefon: 0201/810840 Telefax: 0201/8108430

NEWS TEILEN: