Pressemitteilung | Die Verbraucher Initiative e.V.

Energieanbieterwechsel ist Einstellungssache / Mehr Transparenz bei Vergleichportalen und wirksamere Verbraucherkommunikation notwendig

(Berlin) - Durch den Wechsel des Energieanbieters oder -tarifs können Verbraucher Kosten sparen, die Umwelt schonen und einen Beitrag für mehr Wettbewerb im Energiemarkt leisten. Eine aktuelle Untersuchung der VERBRAUCHER INITIATIVE e. V., die vom Verbraucherministerium Nordrhein-Westfalen unterstützt wurde, stellt allerdings eine mangelnde Wechselbereitschaft fest. Der Bundesverband spricht sich deshalb für mehr Transparenz und Kommunikation aus.

Nur jeder Zehnte plant in naher Zukunft seinen Energie- oder Tarifanbieter zu wechseln, so ein Ergebnis einer repräsentativen Konsumentenbefragung, die forsa im Auftrag der VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. Anfang des Jahres durchführte. Danach sehen viele Verbraucher keine finanziellen Einsparpotenziale, jeder Fünfte findet den Wechselprozess zu aufwendig. "Das Thema Anbieter- bzw. Tarifwechsel ist noch zu wenig bei den Verbrauchern angekommen. Nur mehr zielgerichtete Kommunikation schafft hier Abhilfe", so Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der VERBRAUCHER INITIATIVE e. V.

"Grundsätzlich sind Preisvergleich- und Bewertungsportale eine wichtige Orientierungshilfe für Verbraucherinnen und Verbraucher. Allerdings sind diese Portale insbesondere wegen verbraucherunfreundlicher Voreinstellungen und unzureichender Transparenz weniger objektiv und hilfreich, als Verbraucherinnen und Verbraucher annehmen. Ich halte daher nicht alle Portale in ihrer jetzigen Form für empfehlenswert. Notwendige Qualitätsanforderungen an Vergleichsportale werden daher auch Thema der diesjährigen Verbraucherschutzministerkonferenz vom 20. bis 22. April 2016 in Düsseldorf sein", so Minister Remmel.

Verbraucher erwarten von Vergleichsportalen für Strom- oder Gastarife vor allem eine transparente Preisgestaltung, umfassende Tarifinformationen, eine Übersicht verfügbarer Anbieter sowie verbraucherfreundliche Voreinstellungen. Tatsächlich fand die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. bei ihrer Untersuchung von zehn Vergleichsportalen Werbetarife zwischen den Suchergebnissen, Tarife mit eingepreisten Boni, schwammige Formulierungen zu Preisgarantien und Bonuszahlungen, Mehrmarkentarife sowie überhöhte Einsparversprechen. "Aus einem vermeintlich schnellen Tarifwechsel wird so eine aufwendige Recherche nach verlässlichen Informationen.", so Georg Abel.

Aus der Untersuchung lassen sich nachstehende Forderungen ableiten, damit die Tarifsuche für Verbraucher morgen so einfach wird, wie es viele Vergleichsportale heute versprechen:

- Eine wirksame Kommunikation, die Verbraucher zum Wechseln befähigt.
- Mehr Transparenz durch nachvollziehbare Provisionsmodelle und Angabe der verwendeten Datenbasis.
- Eine portalübergreifende Verbraucherrichtlinie, damit Voreinstellungen und Suchergebnisse verbraucherfreundlicher werden.
- Informationsqualität durch einheitliche Standardbegriffe verbessern.
- Portale sollen den Markt umfassend inkl. provisionsfreier Tarife abbilden.

Die 40-seitige Untersuchung steht zum kostenlosen Download bereit: www.verbraucher.org/ueber-uns/projekte/vergleichsportale

Quelle und Kontaktadresse:
Die Verbraucher Initiative e.V. Pressestelle Elsenstr. 106, 12435 Berlin Telefon: (030) 5360733, Fax: (030) 53607345

(cl)

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