Pressemitteilung | Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) - Hauptgeschäftsstelle

Energiegipfel im Kanzleramt / VKU: Energiewende geht nicht ohne Stadtwerke

(Berlin) - Heute findet ein Treffen zwischen Bundeskanzlerin Merkel und einzelnen Akteuren der Energiebranche zur Energiewende statt. "Die Stadtwerke sind mit ihrem dezentralen Geschäftsmodell ein wichtiger Player, um die Energiewende erfolgreich umzusetzen", so Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). Deutschland baut seine Energielandschaft um hin zu einem dezentraleren System. Deswegen arbeiten die Stadtwerke und der VKU in den verschiedenen Plattformen der Bundesregierung zur Umsetzung der energiepolitischen Ziele aktiv und konstruktiv mit. "Es stellt sich nun die Frage, wie die Ergebnisse eines solchen "Spitzengespräches" bei der Bundeskanzlerin in die Arbeitsplattformen einfließen sollen, und es stellt sich die Frage, warum die Stadtwerke und ihr kommunaler Spitzenverband bei solchen Gesprächen im Kanzleramt zum wiederholten Male nicht eingebunden sind?", so Reck. "Wenn man darüber diskutiert, wie die verschiedenen Prozesse und vielen Einzelmaßnahmen im Sinne eines stimmigen Gesamtsystems optimal miteinander verzahnt werden könnten, sollten alle relevanten Marktteilnehmer bei solchen Gesprächen dabei sein."

Für die Marktteilnehmer sei es wichtig, jetzt eine Debatte über Kapazitätsmechanismen anzustoßen, Reck: "Wir müssen uns darüber unterhalten, wie die beiden Märkte - der für Grünstrom und der für konventionellen Strom - zusammengebracht werden können." Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse unbedingt mit dem Zubau flexibler und hocheffizienter Kraftwerke in Einklang gebracht werden. "Ohne zu wissen, wie konventionelle Kraftwerke zukünftig ihr Geld einspielen, wird keiner bereit sein, zu investieren. Nur ein novelliertes Marktdesign kann die notwendigen Investitionen in neue Erzeugungs- und Speicherkapazitäten ermöglichen, ohne die Versorgungssicherheit und Netzstabilität zu vergessen." Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse aber auch zusammengehen mit Versorgungssicherheit und Netzstabilität, so Reck. Aktuell werden 97 Prozent der erneuerbaren Energien auf der Verteilnetzebene eingespeist. "Damit ist diese Netzebene ein entscheidender Schlüssel für den Umbau der Energielandschaft. Diese Erkenntnis scheint sich aber bei Bundesregierung und Bundesnetzagentur noch nicht durchgesetzt zu haben."

Die deutschen Stadtwerke können beim Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Bau neuer, hocheffizienter Kraftwerke eine entscheidende Rolle spielen, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen, so der VKU-Hauptgeschäftsführer. Als wichtigen Schritt beim Ausbau der dezentralen Versorgung sieht Reck die Bundesregierung beim Entwurf der Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWK-G) auf dem richtigen Weg. "Die hoch effiziente KWK ist eine Technologie, die Lösungen für viele Herausforderungen der Energiewende bietet." Nachbesserungsbedarf sieht er jedoch bei der Höhe der Vergütungssätze von Strom und Wärme, die in KWK-Anlagen produziert werden, die um mindestens 0,5 Cent pro Kilowattstunde erhöht werden müssten, um wirksame Impulse zum KWK-Ausbau zu setzen. "Die Stadtwerke wollen deutlich mehr investieren als bisher. Derzeit stimmt der wirtschaftspolitische Rahmen aber noch nicht", so Reck abschließend."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU), Hauptgeschäftsstelle Carsten Wagner, Leiter, Presse und Kommunikation Invalidenstr. 91, 10115 Berlin Telefon: (030) 58580-0, Telefax: (030) 58580-100

(tr)

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