Pressemitteilung | Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (BNE)

Energiemarkt Österreich / "Unternehmen werfen Blick über die Grenze"

(Berlin) - Der grenzüberschreitende Handel mit Strom, Gas und Energiedienstleistungen bringt für die Unternehmen nicht nur viele Chancen; er leistet auch einen Beitrag zu einer effizienten Versorgungssicherheit. Dies ist ein Ergebnis eines gemeinsamen Workshops des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne) in Kooperation mit der österreichischen Regulierungsbehörde E-Control. Vertreter von 80 Unternehmen informierten sich dabei am Donnerstag über die Rahmenbedingungen auf dem österreichischen Strom- und Gasmarkt.

Trotz mehrerer EU-Binnenmarktpakete sind die nationalen Regeln auf den Energiemärkten in den Mitgliedsstaaten weiterhin unterschiedlich. "Für einen funktionierenden Wettbewerb ist das wenig zuträglich", betonte bne-Geschäftsführer Robert Busch. Um die Chancen des Binnenmarktes nutzen zu können, sei der gegenseitige Austausch von großer Bedeutung. In Vorträgen und Diskussionen gaben die Experten der E-Control nun Händlern, Lieferanten und Energiedienstleistern einen Einblick in den österreichischen Strom- und Gasmarkt.

Zwar sind Deutschland und Österreich etwa über eine einheitliche Preiszone bereits eng verbunden, noch gibt es aber nur sehr wenige Unternehmen aus Deutschland, die im Nachbarland Strom oder Gastarife anbieten Die Perspektiven dort sind dabei gut. Das Interesse an einem Anbieterwechsel ist in Österreich zuletzt gestiegen. "Für die Lieferanten und Dienstleister bieten sich hier interessante Chancen. Von einem grenzüberschreitenden Wettbewerb profitieren nicht zuletzt die Verbraucher durch sinkende Preise", so Busch.

Martin Graf, Vorstand der E-Control, betonte drei Vorteile der Marktintegration. "Einerseits können größere Märkte im Strom- und Gasbereich besser mit Nachfrage- und Angebotsschwankungen umgehen. Andererseits amortisiert sich die Entwicklung von Energiedienstleistungen leichter, wenn sie auf größeren Märkten angeboten wird." Wesentlich sei zudem, dass integrierte Märkte allen Kunden von Industrie und Gewerbe gleiche Wettbewerbsvoraussetzungen bieten, so Graf.

Leitfaden für Markteinstieg
Neue internationale Anbieter auf dem österreichischen Markt würde Graf begrüßen, ebenso mehr österreichische Lieferanten in Deutschland. "Hier gibt es sowohl für österreichische als auch für deutsche Unternehmen viele Chancen. Je mehr Auswahl die Kunden haben, umso besser." Auch seien internationale Lieferanten ein gutes Zeichen für einen funktionierenden Wettbewerb. Um den Einstieg internationaler Lieferanten, aber auch die Neugründung von Unternehmen am österreichischen Markt zu erleichtern, hat die E-Control eigene Handbücher erarbeitet, die die dortigen Regelungen transparent darstellen. Die Zulassung eines Energielieferanten wird von der E-Control geprüft. "Damit ist sichergestellt, dass Versorger gewisse Standards einhalten, was gerade auch im Hinblick auf den Verbraucherschutz unerlässlich ist", betonte Graf.

Einig waren sich Graf und Busch darin, dass das Thema Versorgungssicherheit europäisch gesehen werden muss. "Es besteht sonst die Gefahr, dass unterschiedliche und nicht kompatible Konzepte die Versorgungssituation zusätzlich verschärfen, den Wettbewerb behindern und damit den Zielen des Energiebinnenmarktes entgegenlaufen", warnte Busch.

Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft wird in naher Zukunft mit weiteren Veranstaltungen über die Rahmenbedingungen auf den angrenzenden Energiemärkten informieren. Ziel ist es, den grenzüberschreitenden Energiehandel zu stärken.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft e.V. (BNE) Karsten Wiedemann, Pressesprecher Hackescher Markt 4, 10178 Berlin Telefon: (030) 4005480, Fax: (030) 40054810

(cl)

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