Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Energiepreise in Bewegung

(Berlin) - Beim heftigen Anstieg der Energiepreise in jüngster Zeit treffen mehrere Entwicklungen aufeinander: Turbulenzen auf dem internationalen Ölmarkt, ihre Auswirkungen auf andere Energiemärkte, umweltpolitisch motivierte Energieverteuerungen sowie Verzögerungen bei der Liberalisierung und Regulierung im Bereich der Strom- und Gasversorgung. In seinem aktuellen Wochenbericht 44/2004 analysiert das DIW Berlin die Ursachen des Preisanstiegs in den einzelnen Energiesektoren.

Die aktuelle Preishausse bei Rohöl ist durch eine erhöhte Nachfrage, vereinzelte Produktionsausfälle und Spekulationen auf den Terminmärkten vor dem Hintergrund knapper Ölgewinnungskapazitäten ausgelöst worden. Als Folge steigen nicht nur die Preise für Kraftstoffe und Heizöl, sondern auch die Kohlen- und Gaspreise. Zu den Energiepreissteigerungen der letzten Jahre haben allerdings auch politische Maßnahmen beigetragen, die den Ausstoß von Treibhausgasen vermindern sollen. Im europäischen Vergleich sind die Energiepreise in Deutschland gegenwärtig relativ hoch. Während diese Differenzen bei den Kraftstoffen fast ausschließlich durch die in Deutschland höheren Steuern bedingt sind, könnten sie in der Strom- und Gaswirtschaft unter anderem auch auf unzureichendem Wettbewerb beruhen. Die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes könnte hier zu Effizienzsteigerungen führen, die jedoch die preissteigernden Einflüsse der internationalen Energiemärkte wahrscheinlich nicht kompensieren werden können.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin Telefon: 030/89789-0, Telefax: 030/89789-200

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