Pressemitteilung | Deutscher Naturschutzring (DNR) - Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V.

Energieunion muss europäische Energiewende vorantreiben / Unternehmen und Zivilgesellschaft fordern Vorrang für Energieeffizienz

(Berlin) - Der Vizepräsident der EU-Kommission Maroš Sefčovič wirbt heute und morgen im Rahmen seines Berlin-Besuchs für eine verstärkte Integration und Koordination der EU-Mitgliedstaaten im Bereich Energiepolitik. Zu diesem Anlass appellieren Umweltverbände und Unternehmen an EU-Kommission und Bundesregierung, den Energieunionsprozess zu nutzen, um eine europäische Energiewende ehrgeizig voranzutreiben. Das bedeutet, zuerst vorhandene Energiesparpotenziale voll auszuschöpfen, bevor in neue Infrastruktur investiert wird. Gleichzeitig darf die EU den erfolgreichen Ausbau erneuerbarer Energien nicht ausbremsen.

"Energy Efficiency First" wurde von der EU-Kommission als ein zentrales Leitmotiv zur Energieunion benannt. Dies spiegelt sich aber bislang nicht in dem schwachen, unverbindlichen Effizienzziel von 27 Prozent bis 2030 wider. "Damit dieses Motto keine leere Worthülse bleibt, muss Vizepräsident Sefčovič nun den Worten Taten folgen lassen und eine Anhebung des Energiesparziels für 2030 auf das kosteneffiziente Niveau von 40 Prozent auf den Weg bringen. Nur so kann der naturverträgliche Umbau des Energiesystems gelingen", sagte Leif Miller, Vizepräsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR).

Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) betont die Wichtigkeit von mehr Planungssicherheit für die Wirtschaft. "Bisher wird beim Ausbau von Netzen, Pipelines und Kraftwerken versäumt, zuvor konsequent wirtschaftliche Einsparpotenziale zu heben. Das führt zu unnötig überhöhten Kosten für die Energieverbraucher. Europa ist in Effizienztechnologien führend. Mehr politische Planungssicherheit fördert regionale Wertschöpfung, Beschäftigung und Energiesicherheit", so Carsten Müller, Vorstandsvorsitzender der DENEFF.

Im Vorfeld der Klimakonferenz in Paris ist ein klares Zeichen gefordert, dass Klimaschutz im Zentrum der Energieunion steht: "Die Steigerung der Energieeffizienz und der Ausbau erneuerbarer Energien sind unabdingbare Bedingungen für die Einhaltung der 2°-Obergrenze", sagte Sabine Nallinger, Vorständin der Unternehmensstiftung 2°. "Die EU kann mit der Energieunion die Weichen für eine nachhaltige Wirtschaft stellen - hierfür sind aber ehrgeizigere Ziele sowie ein hohes Maß an Verbindlichkeit nötig, um Unternehmern Investitionssicherheit zu gewährleisten. Angela Merkel ist jetzt gefordert, ihrem Anspruch als Klimakanzlerin gerecht zu werden".

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Naturschutzring Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V. (DNR) Pressestelle Marienstr. 19-20, 10117 Berlin Telefon: (030) 678 17 75-70, Fax: (030) 678 17 75-80

(sy)

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