Pressemitteilung | Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE)

Energiewende nur mit Bioenergie möglich

(Bonn) - Im Rahmen des 13. Internationalen Fachkongresses für Holzenergie in Augsburg hat der Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE) seine Kern-Positionen zur Weiterentwicklung der Bioenergie in der neuen Legislaturperiode veröffentlicht. "Die Energiewende ist ohne Bioenergie nicht möglich: als Multitalent für die Strom-, Wärme- und Kraftstofferzeugung kann die Bioenergie eine tragende Säule im Energiemix der Zukunft mit einem Marktanteil > 15 Prozent bis 2030 wahrnehmen. Hierzu müssen im Koalitionsvertrag und im Energiekonzept der neuen Bundesregierung klare und unterstützende Positionen bezogen werden. Stabile und verlässliche politische Rahmenbedingungen müssen Investitionssicherheit garantieren", stellt Helmut Lamp, Vorsitzender des Vorstandes des BBE, die Erwartungen der Bioenergiebranche an die neue Bundesregierung heraus. Die Leitforderung für die Energiewende, die neue Legislaturperiode und die dort anstehenden Gesetzesnovellierungen sei daher "Kurs halten beim Ausbau der Bioenergie", so Lamp.

Der BBE stellt heraus, dass für das Gelingen der Energiewende ein weiterer Marktausbau der Bioenergie unter Berücksichtigung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit und mit einer energieeffizienten Verwendung der Einsatzstoffe möglich und notwendig sei. Die Politik sollte daher an ihren eigenen Zielvorgaben für den Marktausbau der Bioenergie mutig festhalten. Die bundesdeutsche Bioenergiebranche stelle sich dabei den Herausforderungen und der Verantwortung, den weiteren Marktausbau in Verbindung mit Nachhaltigkeits- und Effizienzanforderungen voranzutreiben.

Im Strombereich müssten realistische und nachhaltige Ausbaukorridore für Biogasanlagen und Biomasseheizkraftwerke unter Berücksichtigung des regionalen Flächen- und Rohstoffpotentials durch das EEG 2.0 in der neuen Legislaturperiode weiterhin ermöglicht bzw. für Pflanzenöl-Blockheizkraftwerke wiederhergestellt werden, betont der BBE. Die Bioenergie könne und müsse auf Grund ihrer Flexibilität und Speicherbarkeit künftig eine neue Rolle im Strommarkt einnehmen: Bio-Strom sichere die Stabilität einer erneuerbaren Stromversorgung. Bei weiter wachsenden Anteilen von Strom aus Wind- und Fotovoltaik bestehe die Rolle der Biomasse vor allem darin, die fluktuierende Einspeisung auszugleichen. Dieser Strom sollte vorrangig in Kopplung mit der Wärmeerzeugung und damit verbrauchernah erzeugt werden und Netzsicherheit, Regelenergie, Bedarfsgerechtigkeit und auch gesicherte Kapazität liefern, so der BBE.

Weiterhin sieht der BBE die dringende Notwendigkeit, dass die Energiewende in der neuen Legislaturperiode auch den Wärme- und Kraftstoffmarkt umfassen müsse:

"Eine erneuerbare Wärmeversorgung muss eine zentrale Säule der Energiewende werden! Im Koalitionsvertrag für die neue Legislaturperiode müssen daher klare und ambitionierte Ziele für eine Energiewende im Wärmemarkt gesetzt werden, die Bioenergie kann hierzu insbesondere in effizienten kompakten Wärmenetzen und innovativen Biomassekesseln einen maßgeblichen Beitrag leisten. Ein zusätzliches Steuerabschreibungsmodell für Erneuerbare-Energien-Heizungen und ein haushaltunabhängiges Förderinstrument, z.B. eine Erneuerbare Energien-Wärme-Prämie, sind notwendige und geeignete zusätzliche Maßnahmen, die den Modernisierungsstau in den bundesdeutschen Heizungskellern auflösen und die Energiewende im Wärmemarkt in Gang setzen können", unterstreicht Helmut Lamp den dringenden Handlungsbedarf.

Biokraftstoffe seien zudem ein unverzichtbarer Bestandteil einer nachhaltigen Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie, die Energiewende müsse auch den Verkehrsbereich einbeziehen und Biokraftstoffe und Energieeffizienz hier als verfügbare Optionen für eine nachhaltige Mobilität nutzen. Der BBE appelliert daher an die neue Bundesregierung, im Koalitionsvertrag eine Marktperspektive mit nachhaltigen und effizienten Ausbauzielen für Biokraftstoffe zu verankern. "In Deutschland sind mittlerweile Nachhaltigkeitsstandards für Biokraftstoffe erfolgreich und somit in führender Position in Europa umgesetzt. Gerade mit dem Blick auf den Import von Biomasse sind solche Systeme zwingend erforderlich und sollten langfristig auf internationaler Ebene stabil definiert werden. Indirekte Landnutzungsänderungen (ilUC) sollten aber nur auf der Basis wissenschaftlich belastbarer Nachweise integriert werden. Die Einführung von iLUC-Faktoren lehnt die Bioenergiebranche daher ab", so der BBE-Vorsitzende Lamp.

Die detaillierten und konkreten Kern-Positionen des BBE für die Weiterentwicklung der Bioenergie im Strom-, Wärme- und Kraftstoffbereich finden Sie in einer Kurzfassung (3 Seiten) und in einer Langfassung (8 Seiten) zum Herunterladen unter www.bioenergie.de

Ebenso unter www.bioenergie.de finden Sie die aktuelle BBE-Broschüre "Ohne Bioenergie wird?s nichts werden" mit Hintergrundinformationen zur Bedeutung der Bioenergie im Rahmen der Energiewende.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE) Pressestelle Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn Telefon: (0228) 8100222, Fax: (0228) 8100258

(cl)

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