Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Engelen-Kefer: Steuervorteile schaffen noch keine Kindergartenplätze

(Berlin) - Zum Kompromiss der Großen Koalition bei der steuerlichen Förderung der Kinderbetreuung erklärte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer am 1. Februar in Berlin:

„Der Kompromiss zur steuerlichen Absetzbarkeit für Kinderbetreuungkosten ist ein richtiger Schritt, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Ohne ein ausreichendes Angebot an Kindergartenplätzen helfen Steuervorteile für Eltern aber nicht weiter.

Die geplanten Steuererleichterungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Angebot für Kinderbetreuung in weiten Teilen Deutschlands Mangelware ist. Zum Beispiel in Baden-Württemberg kommen auf 1000 Kinder nur 74 Kindergartenplätze und 13 Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren. Solange das Betreuungsangebot für junge Eltern fehlt, wird die steuerliche Förderung der Kinderbetreuung ins Leere laufen.

Oberste Priorität muss deshalb der Ausbau der öffentlichen Betreuungsangebote auch für Kleinkinder haben. Dafür müssen Bund, Länder und Kommunen an einem Strang ziehen. Vor allem die Kommunen sind gefordert, konsequent in den Ausbau einer qualitativ hochwertigen und bezahlbaren Kinderbetreuung zu investieren.

Auch am Ziel einer zumindest teilweisen Beitragsfreiheit muss weiter festgehalten werden. Denn trotz der – nachträglichen – steuerlichen Absatzbarkeit der Betreuungskosten bleibt für viele Familien die Frage, ob sie Kosten überhaupt aufbringen können.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand Hilmar Höhn, Leiter, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: (030) 24060-0, Telefax: (030) 24060324

(tr)

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