Pressemitteilung | ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Entlassungen trotz Umsatzplus in den Apotheken

(Berlin) - Knapp 6.000 Euro weniger stehen pro Apotheke durchschnittlich im ersten Quartal zur Kostendeckung zur Verfügung – trotz der gestiegenen Nachfrage nach Arzneimitteln. Darauf verweist die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Der Marktdatenanbieter IMS Health hatte gestern das Umsatzwachstum der Apotheken im ersten Quartal auf 7,1 Prozent beziffert.

„Die veröffentlichten Zahlen berücksichtigen nicht die an die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) seit Jahresbeginn abzuführenden Zwangsabgaben“, erläutert Hermann S. Keller, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV). „Die Zwangszahlungen von bis zu 10 Prozent, die die Apotheken an die GKV abführen müssen, haben aber gravierende Auswirkungen.“

Rund 450 Mio. Euro werden die Apotheken im ersten Quartal an die GKV abführen müssen, schätzt Keller. Damit liegen ihre Zahlungen um rund 125 Mio. Euro höher als im vergangenen Jahr.

„Jeder der etwa 21.500 Apotheken fehlen somit rund 5.800 Euro zur Deckung der Kosten der ersten drei Monate. Die ersten Entlassungen wurden uns schongemeldet“, so Keller. Binnen Jahresfrist erwartet der DAV die Streichung von bis zu 15.000 Stellen im Apothekenbereich. Die Personalkürzungen führen möglicherweise zu Einschränkungen im Dienstleistungsangebot der Apotheken.

„Die deutschen Apotheken haben im europäischen Vergleich die niedrigste Handelsspanne und garantieren gleichzeitig eine qualifizierte Rundum-Versorgung mit Arzneimitteln.“ Keller fordert den Gesetzgeber auf, das ruinöse Beitragssatzsicherungsgesetz zurückzunehmen und im Zuge der geplanten Gesundheitsreform die wohnortnahe Arzneimittelversorgung zu erhalten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) Jägerstr. 49-50, 10117 Berlin Telefon: 030/40004313, Telefax: 030/40004133

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