Pressemitteilung | Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V.

Erfrierungen der Haut - erkennen und gegensteuern / Was große und kleine Wintersportler beachten müssen

(Stuttgart) - Die anstehenden Faschingsferien nutzen viele Familien für einen Winterurlaub und gehen dann auf die Skipiste. Ganze Tage bei Eis- und Schnee an der frischen Luft beanspruchen die Haut sehr stark. Die Haut, als großflächiges Organ der Menschen, kann bei Minusgraden auch Erfrierungen erleiden. "Bei Temperaturen unter minus zehn Grad ist Vorsicht geboten, wenn ich mich stundenlang draußen aufhalte", warnt Christoph Gulde, Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg. "Besonders die Haut im Gesicht ist betroffen, weil wir da nicht alles mit Stoff bekleiden können. Und Eltern müssen bedenken, dass die Haut bei Kindern generell viel empfindlicher und anfälliger für Kälte ist."

Erste Warnsignale, dass es zu Erfrierungen gekommen sein könnte, beschreibt der Apotheker so: "Wenn Hautregionen berührungsunempfindlich werden, man sie also nicht mehr spürt, ist Vorsicht geboten. Die Haut sieht dann auch sehr blass, fast grau aus und ist nicht mehr gut durchblutet. Bei der Rückkehr in geschlossene Räume kann die Region dann anfangen zu prickeln oder auch deutlich zu schmerzen, was schon Vorzeichen einer leichten Erfrierung sein könnten. Erfrierungen sind wie Verbrennungen in Grade von eins bis drei unterteilt. Sehr schwere Erfrierungen führen dazu, dass Körperteile irreparable Schäden davon tragen können."

Glücklicherweise kann Erfrierungen der Haut gut vorgebeugt werden, die Kleidung spielt hier eine große Rolle. Sie sollte den Außentemperaturen angepasst sein und aus mehreren atmungsaktiven Schichten bestehen. So entsteht keine Staunässe, was Unterkühlungen verhindern kann. Die Kleidung sollte zudem gerade auch beim Wintersport nicht einengen. "Ein Beispiel dafür sind immer wieder zu dicke Socken im Skistiefel. Wenn die Zehen im Schuh überhaupt keine Bewegungsfreiheit mehr haben", so Gulde, "ist die Gefahr für Erfrierungen viel größer als vielleicht mit dünneren Socken." Weitere Gefahren für Erfrierungen können auch beim Einkehrschwung lauern, warnt der Apotheker weiter: "Zu viel Alkohol bewirkt, dass sich Gefäße in der Haut weiten. Das führt zu einer schnelleren Abkühlung und kann so auch Erfrierungen der Haut Vorschub leisten. Auch Raucher und Diabetiker können wegen Durchblutungsstörungen eher auskühlen."

Ebenso ist die richtige Hautpflege im Gesicht entscheidend: "Wo ich mich nicht bekleiden kann, muss die Haut durch eine reichhaltige Creme mit hohem Fettanteil geschützt werden. Es gibt hierfür spezielle Kälteschutzcremes. Die Haut auf der Nase, an den Lippen oder den Ohren ist besonders anfällig. Auch an den entsprechenden Sonnenschutz muss gedacht werden. Bei Haut- und Sonnenschutz sollte sich jeder beraten lassen, welche Produkte für den Winter, für die Kälte und die massivere Sonneneinstrahlung geeignet sind.

Man sollte darum auch nicht einfach den Sonnenschutz vom Sommer aufbrauchen."
- Wer trotz aller Vorsichtsmaßnahmen leichte Erfrierungserscheinungen bemerkt, sollte folgende Tipps beherzigen:
- Die betroffenen Hautpartien langsam wieder im Raum erwärmen. Unterkühlte Kinderhände können unter der Achsel der Eltern langsam gewärmt werden.
- Wer Wasser benutzt, sollte kühles bis allenfalls lauwarmes Wasser über die Stelle laufen lassen.
- Die betroffenen Körperpartien sollten auch nicht geknetet oder massiert werden. Das schmerzt und schädigt im Zweifel sogar die betroffenen Hautpartien.
- Dem Unterkühlten warme, zuckerhaltige Getränke zu trinken geben.
- Halten die Schmerzen auch im Warmen lange an, oder verschlimmern sich gar, sollte ein Arzt die unterkühlten Stellen ansehen, da vielleicht bereits tiefergehende Hautschichten von der Erfrierung betroffen sein können.

Quelle und Kontaktadresse:
Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V. Pressestelle Hölderlinstr. 12, 70174 Stuttgart Telefon: (0711) 22334-0, Fax: (0711) 22334-97

(sy)

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