Pressemitteilung | Bundeszahnärztekammer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern e.V. (BZÄK)

Erneute Verunsicherung der Verbraucher: ÖKO-TEST zieht falsche Schlüsse aus Zahnpastenvergleich

(Berlin) - Auch in diesem Jahr "testete" das Magazin ÖKO-TEST wieder Zahncremes und schockt in seiner August-Ausgabe mit der Schlagzeile "Zahnpasta - So machen Sie sich die Zähne kaputt". Lediglich sechs von 30 nur nach Inhaltsstoffen - und nicht nach Wirksamkeit - bewerteten Produkten schneiden mit "sehr gut" ab; zwei dieser Zahnpasten enthalten nicht einmal Fluoride! Eine Reihe fluoridhaltiger Zahnpasten hingegen wurde "wegen gesundheitsschädlicher Inhaltsstoffe" nur mit "mangelhaft" oder "ungenügend" bewertet. In der Inhaltsübersicht des Magazins wird sogar geraten, angesichts künftiger Zuzahlungen für Zahnarztbesuche "besser schleunigst auf eine der wenigen ordentlichen Marken" umzusteigen.

Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, kann angesichts dieser Bewertungen und Ratschläge nur den Kopf schütteln: "Die Anwendung von Fluoriden ist neben einer ausgewogenen Ernährung und der professionellen bzw. häuslichen Mundhygiene ein wesentlicher und unverzichtbarer Eckpfeiler der oralen Prävention. Die in Deutschland auch im internationalen Vergleich hervorragenden Erfolge bei der Kariesprävention dürfen nicht durch solche verunsichernden Aussagen in Frage gestellt werden. Die in Deutschland vertriebenen Zahnpasten sind entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen für Zahn- und Mundhygieneprodukte ohne Zweifel gesundheitlich unbedenklich."
Zusammenfassend ist zu sagen, dass ÖKO-TEST, wie in den Jahren zuvor, nicht die Wirksamkeit von Zahnpasten nach wissenschaftlichen Kriterien getestet, sondern lediglich deren Inhaltsstoffe basierend auf offensichtlich überholten Erkenntnissen bewertet hat. Aus dieser subjektiven Bewertung, die den aus zahnmedizinischer Sicht wichtigsten Wirkstoff Fluorid gänzlich unberücksichtigt lässt, werden schließlich falsche verallgemeinernde Aussagen zur Wirksamkeit der Zahncremes abgeleitet. "Dem Verbraucher wurde damit ein Bärendienst erwiesen", so Prof. Gisela Hetzer vom wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGK) in der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde (DGZMK).

Quelle und Kontaktadresse:
Bundeszahnärztekammer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern e.V. Chaussestr. 13, 10115 Berlin Telefon: 030/400050, Telefax: 030/40005200

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