Pressemitteilung | Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)

Erntekrone an Bundespräsident Köhler überreicht / Sonnleitner: Mehr Wertschätzung unserer Arbeit ist notwendig

(Berlin) - Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv), Erika Lenz, und die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), Rosi Geyer, haben die Erntekrone der deutschen Landwirtschaft am Freitag, den 29. September 2006, in Berlin an Bundespräsident Dr. Horst Köhler überreicht. Die Erntekrone stammt in diesem Jahr aus Hessen und wurde von der Hessischen Landjugend gebunden. Die Übergabe in der Friedrichstadtkirche wurde musikalisch umrahmt vom Hofer Landfrauenchor, die Tänze gestaltete die Landjugend-Gruppe Haubern aus Frankenberg-Haubern. Die Ausschmückung der Kirche haben Landfrauen aus Brandenburg übernommen. Der ökumenische Gottesdienst des Ausschusses für den Dienst auf dem Lande der Evangelischen Kirche und der Katholischen Landvolkbewegung fand mit Präses Bischof Manfred Kock in der Friedrichstadtkirche des Französischen Doms in Berlin statt.

DBV-Präsident Gerd Sonnleitner unterstrich, wie abhängig die Landwirtschaft in jedem Jahr wieder vom Wetter ist. Daher sei eine gute Ernte immer auch ein Grund zur Dankbarkeit. Die diesjährige Ernte sei wieder mit Wochen der höchsten Anspannung in Bauernfamilien und Betrieben verbunden gewesen. In einigen Regionen seien die Landwirte von drastischen Ertragseinbußen bei Getreide und Ölsaaten betroffen gewesen oder die Futterversorgung sei knapp geworden. In diesem Zusammenhang bedankte sich Sonnleitner bei der Politik für die Maßnahmen im Rahmen der Dürrehilfe. Ein gutes Umfeld brauche die Landwirtschaft auch in der Politik, stellte Sonnleitner fest. Gerade an Erntedank sei es ein von allen Bauernfamilien in Deutschland getragener Wunsch gegenüber der Politik, dass endlich Schluss sei mit dem Preisdumping, dem Verschleudern von hochwertigen Nahrungsmitteln. Gleichzeitig müssten aber auch alle in der Produktionskette Beteiligten mit Offenheit und Ehrlichkeit für gute und gesunde Nahrungsmittel einstehen. „Hohe Standards muss jedermann einhalten, egal ob er im Inland oder im Ausland produziert“, stellte Sonnleitner fest.

Dringend notwendig sei die Wertschätzung der Arbeit und Leistung der Bäuerinnen und Bauern. Dafür habe der Berufsstand die Anstrengungen für einen guten Dialog zwischen Stadt und Land verstärkt. Rund 800 landwirtschaftliche Betriebe hätten beim „Tag des offenen Hofes“ die Tore für hunderttausende Besucher geöffnet. Für einen unvergesslichen Erlebnisunterricht stehe die Aktion „Bauernhof als Klassenzimmer“. Es dürfe nicht sein, dass in weiten Teilen der Gesellschaft das Wissen um Land, Landwirtschaft und Ernährung immer mehr schwinde, hob Sonnleitner in seiner Rede hervor.

Die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes, Erika Lenz, betonte, dass das Erntedankfest die enge Verzahnung zwischen Stadt und Land wieder bewusst mache. Ein dringendes Anliegen sei es, dass die Dörfer und ländlichen Strukturen nicht von der Entwicklung abgehängt werden, vielmehr seien sie auf eine breite Unterstützung angewiesen. Sie wies darauf hin, dass heutzutage Kindern häufig jeglicher Bezug zur Landwirtschaft und zum ländlichen Raum fehle. Vor allem aber sei die Herkunft der Lebensmittel kaum bekannt, der Umgang mit ihnen werde nicht mehr erlernt. „Deshalb ist es eine gesellschaftspolitische Aufgabe, diese Zusammenhänge in den Schulen wieder in einem Fach Hauswirtschaft zu unterrichten“, appellierte Lenz an die Politik. Hauswirtschaft vermittle den Bezug zur Landwirtschaft und sei damit gleichzeitig die beste Agrarpolitik.

Erntedank biete zum einen die Gelegenheit, Danke zu sagen, sollte aber auch dafür genutzt werden, Rückschau zu halten, stellte die BDL-Vorsitzende Rosi Geyer fest. Gerade der diesjährige Sommer habe der Landwirtschaft gezeigt, „dass wir alle auf die Gunst Gottes angewiesen sind“, so Geyer. Geprägt durch extreme Witterungsverhältnisse musste die Landwirtschaft starke Nerven zeigen. Die BDL-Vorsitzende hob die vielfältigen Aufgaben der Landwirte und Winzer für und in der Gesellschaft hervor. Für diese sei es selbstverständlich, aus den Vorgaben der Natur die besten und gesündesten Lebensmittel herzustellen. Dies gegenüber Gesellschaft, Politik und Verbraucher zu kommunizieren und für die landwirtschaftlichen Produkte zu werben, sei das Ziel des aktuellen BDL-Projektes „Tischkussion“. Dazu lade die Landjugend Gäste ein, um mit ihnen über das, was sie bewegt, zu reden. Die Landjugendlichen seien Gastgeber und dabei zugleich Botschafter für heimische Produkte, stellte Geyer fest.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend im Deutschen Bauernverband e.V., Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Carina Gräschke, Pressereferentin, Presse Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-253, Telefax: (030) 31904-206

(bl)

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