Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

Erste Fallzahlen für das zweite Quartal liegen vor / Gebremster Patientenrückgang in Arztpraxen

(Berlin) – Nach ersten Trendmeldungen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) ist die Zahl der Patienten im zweiten Quartal 2004 um rund sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Im ersten Quartal lag diese Zahl noch bei rund zehn Prozent. Auch wenn weiterhin weniger Patienten einen Arzt aufsuchten als vor Einführung der Praxisgebühr, kann man von einem gebremsten Patientenrückgang sprechen.

Die Fachärzte waren auch im zweiten Quartal stärker von den sinkenden Fallzahlen betroffen als die Hausärzte. Bei den Hausärzten schwankten die Meldungen zwischen einem Minus von 1,3 Prozent (KV Berlin) bis zu einem Minus von neun Prozent (KV Saarland). Bei den Fachärzten lagen die Rückgänge zwischen 7,5 Prozent (KV Rheinhessen) und 16,5 Prozent (KV Saarland).

Weniger Patienten verzeichneten den Trendmeldungen zufolge vor allem die Praxen von Gynäkologen und Dermatologen. Gründe hierfür könnten die Verschreibung von Halbjahresrezepten für die Antibabypille und die deutliche Einschränkung der Erstattungspflicht für rezeptfreie Medikamente durch die gesetzlichen Krankenkassen sowie die hohen Medikamentenzuzahlungen sein.

Außerdem haben die Hochrechnungen ergeben, dass die Fallzahlen für den Notdienst in den meisten Regionen weiter gesunken sind. Die KV Saarland meldete einen Rückgang der Notfallbehandlungen um 33 Prozent, die KV Niedersachsen um 24,7 Prozent.

Eine konkrete Bewertung, ob die Einführung der Praxisgebühr steuernde Wirkungen zeigt, kann erst am Ende dieses Jahres abgegeben werden. Zudem wird im Laufe des dritten und vierten Quartals die Zahl der von allen Zuzahlungen befreiten Versicherten noch deutlich ansteigen.

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Herbert-Lewin-Str. 3, 50931 Köln Telefon: 0221/40050, Telefax: 0221/4005160

NEWS TEILEN: