Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Erstmals 100 000 Metaller in Warnstreiks

(Frankfurt/Main) - Die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie sind auch am 10. April in fast allen Bundesländern mit sehr hoher Beteiligung fortgesetzt worden. Insgesamt beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben bis zum frühen Nachmittag knapp 100 000 Beschäftigte aus rund 400 Metall-Betrieben an den kurzfristigen Arbeitsniederlegungen, um für höhere Einkommen und die Abschaffung der tariflichen Trennung von Arbeitern und Angestellten zu demonstrieren.

Der eindeutige Schwerpunkt der Warnstreiks lag am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen mit knapp 48 000 Beschäftigten aus 267 Betrieben. Protestkundgebungen und Warnstreiks fanden unter anderem statt, Bochum (Opel), Düsseldorf (DaimlerChrysler), Lüdenscheid (Costal) und Köln (Linde). In Essen führte ein Autocorso durch die Stadt zu einer Abschlusskundgebung auf das Gelände der Firma Krupp. Weitere Kundgebungen gab es in Aachen, Düren, Ennepetal, Siegen und Unna.

In Bayern beteiligten sich bis zum frühen Nachmittag bereits weit über 26 000 Metaller an den Warnstreiks. Absoluter Schwerpunkt waren die Aktionen in den vier BMW-Werken München, Dingolfing, Regensburg und Landshut. Dort legten insgesamt 18 000 Beschäftigte die Arbeit kurzfristig nieder. Weitere Warnstreiks fanden in Nürnberg (AEG, Federal Mogul und Honsel) statt. In Aschaffenburg trafen 1 700 Arbeitnehmer der Firma Wiegand aus Klingenberg zu einer Kundgebung zusammen. Weitere Demonstrationen fanden in Kempten, Neu-Ulm, Coburg, Erlangen und Passau statt.

Rund 6 200 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen aus 23 Betrieben haben sich am Mittwoch Vormittag in der baden-württembergischen Metallindustrie an Warnstreiks, meist verbunden mit Kundgebungen, beteiligt. Der Schwerpunkt lag mit 3 000 Teilnehmern in der Region Göppingen-Geislingen. Dort wurde unter anderem vor den Allgaier Werken von BDA-Präsident Dieter Hundt demonstriert. Außerdem wurde in Schwäbisch-Gmünd (ZF Lenksysteme), in Reutlingen bei der Firma Still (300 Arbeitnehmer), in Lörrach (u.a. Firma Dürr GmbH) und in Albstadt (Firma Bizerba) kurzfristig gestreikt. In der Nacht zum Mittwoch hatten bereits 2 300 Beschäftigte von DaimlerChrysler Gaggenau und DaimlerChrysler PKW-Werk die Spätschicht vorzeitig verlassen, um auf einer Kundgebung vor der Firma König- Metall für ihre Tarifforderungen zu demonstrieren.

In Niedersachsen und Sachsen-Anhalt haben rund 8 400 Beschäftigte aus 45 Betrieben an Warnstreiks und Kundgebungen teilgenommen. Darunter war das Osnabrücker Automobilunternehmen Karmann mit 1 500 Beschäftigten, die in den Werken Osnabrück und Rheine die Arbeit niederlegten. In Hannover fanden drei Kundgebungen mit über 3 500 Beschäftigten statt. Weitere Aktionen gab es in Braunschweig, Göttingen und Hildesheim. In Sachsen-Anhalt haben in Halle 700 Beschäftigte des Bombardier-Werks für eine Stunde die Arbeit niedergelegt.

Auch in Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und Thüringen (IG Metall-Bezirksleitung Frankfurt) wurden die Warnstreiks fortgesetzt. In Rheinland-Pfalz waren es 2 000 Beschäftigte aus 8 Betrieben (z.B. Ideal Standard, Trier). In Hessen demonstrierten 2 000 Arbeitnehmer aus 12 Betrieben. Darunter waren die Beschäftigten der Firmen Schenk, Darmstadt; Sirona, Bensheim und Buderus, Lollar. In Saarbrücken demonstrierten 600 Beschäftigte, vor allem Auszubildende, aus 15 Betrieben vor dem Haus des Arbeitgeberverbandes. Dort überreichten die Azubis eine Entschließung. Einen weiteren Warnstreik gab es bei Krupp-Gerlach in Homburg. Insgesamt haben sich im Saarland 1 100 Beschäftigte an den Aktionen beteiligt. Außerdem haben in Thüringen rund 100 Arbeitnehmer in Jena an einem Warnstreik teilgenommen.

Mit einem Warnstreik in der Warnemünder Kvaerner Warnow Werft (800 Beteiligte) hat die IG Metall in ihrem Bezirk Küste ihre Aktionen fortgesetzt. Insgesamt beteiligten sich im Norden über 2 000 Arbeitnehmer aus 13 Betrieben (Werften und Schiffbau) an den Aktionen.

Zum Auftakt der vierten Verhandlungsrunde in der Metallindustrie Berlins demonstrierten unter anderem 150 Beschäftigte des Druckmaschinenherstellers KBA, von DeTeWe und DaimlerChrysler auf einer etwa einstündigen Kundgebung vor dem Verhandlungslokal.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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