Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

Euro Alliance of Payment Schemes: SEPA für Karten wird Realität

(Berlin) - Der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payments Area, kurz SEPA) für Debitkartenzahlungen wird Realität. Im Rahmen einer internationalen Konferenz in Berlin hat die Euro Alliance of Payment Schemes (EAPS) die Struktur für einen zukünftigen Zahlungssystemverbund in Europa präsentiert.Ziel der EAPS ist die Vernetzung existierender, nationaler Debitkartenlösungen zu einem pan-europäischen Netzwerk zum 1. Januar 2008. Ab dann werden Debitkarten der teilnehmenden Systeme an den Terminals der jeweils anderen Teilnehmer akzeptiert.

Die Euro Alliance of Payment Schemes ist ein Konsortium, das Mitte 2006 von sechs der führenden Debitkartensysteme in Europa gegründet wurde, um eine kosteneffiziente und leistungsfähige Lösung für zukünftige Kartenzahlungen in der SEPA zu entwickeln. Die Konsortialpartner – electronic cash (Deutschland), PagoBancomat/Bancomat (Italien), Multibanco (Portugal), EURO 6000 (Spanien), LINK (Großbritannien) and EUFISERV (paneuropäisches Geldautomatensystem) repräsentieren zusammen mehr als 228 Millionen der in Europa ausgegebenen Zahlungskarten, mehr als 2 Millionen POS-Terminals und 200.000 Geldautomaten. Zudem hat Equens, der europaweite Anbieter von Zahlungsverkehrsdienstleistungen, sich aktiv als Gast an den Arbeiten des Konsortiums beteiligt.

Die Konsortiumpartner haben gemeinsam die notwendigen Regeln für die zahlungssystemübergreifende Abwicklung entwickelt. Das Regelwerk wurde nun zur Konsultation durch die europäischen Banken und Zahlungssysteme veröffentlicht. Es wurde auch der Europäischen Zentralbank und der Europäischen Kommission vorgestellt, die bereits zu verschiedenen Gelegenheiten ihre Unterstützung zur EAPS zum Ausdruck gebracht haben.

In der vergangenen Woche haben die Mitgliedsbanken des portugiesischen Multibanco-Systems die Teilnahme an der EAPS zum 1. Januar 2008 beschlossen. Die endgültigen Entscheidungen der anderen Konsortiumpartner werden bis Ende Juni 2007 erwartet. Zusätzlich ist aber auch jedes Debitkartenzahlungssystem in Europa, das sich selbst zu den Prinzipien des SEPA Cards Framework des European Payments Counci (EPC) bekennt, eingeladen, an der Allianz teilzunehmen – es steht jedem System frei zu entscheiden, ob es als kartenausgebendes System und/oder als Akzeptanzsystem und für Geldautomaten- und/oder POS-Transaktionen teilnehmen möchte. Entsprechende Gespräche werden derzeit auch mit anderen Banken und Zahlungssystemen geführt.

Kunden werden die Terminals der teilnehmenden Zahlungssysteme an einem einheitlichen Allianz-Akzeptanzlogo erkennen können. Dieses wurde ebenfalls in Berlin vorgestellt. Kartenausgebende Institute werden dieses Logo auch auf ihre Karten aufbringen können. Die EAPS wird den Karteninhabern einen Zugang zu einer deutlich breiteren Terminalbasis bieten. In einigen europäischen Ländern, etwa in Deutschland, Italien und Portugal, werden internationale Debitkarten nur an 40 – 80 Prozent der POS-Terminals akzeptiert. Die Euro Alliance of Payment Schemes wird diese Akzeptanzlücke vollständig schließen.

Im zweiten Halbjahr 2007 wird die Allianz in Form eines nicht-gewinnorientierten Unternehmens mit Sitz in Brüssel institutionalisiert werden. Dabei wird das Unternehmen nur den Interessen der Allianzmitglieder verpflichtet sein. Es wird selbst keine Processingdienstleistungen anbieten. Ein kleines Managementteam wird die Effizient und das Funktionieren der Allianz langfristig sicherstellen.

Erste bilaterale Piloten zur Transaktionsverarbeitung zwischen Deutschland und Italien, zwischen Spanien und Portugal und zwischen Spanien und Deutschland sind bereits gestartet worden. Weitere Piloten zwischen anderen Partnern werden bis Ende des Jahres folgen. Zum 1. Januar 2008 werden diese Piloten in die EAPS überführt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V., Hauptgeschäftsstelle Melanie Schmergal, Pressesprecherin Schellingstr. 4, 10785 Berlin Telefon: (030) 20210, Telefax: (030) 20211900

(el)

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