Pressemitteilung | Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V. (VDM)

Export federt schwaches Inlandsgeschäft der Möbelindustrie ab / Möbelexporte im 1. Quartal 2004 um 1,1 Prozent gestiegen

(Bad Honnef) - Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, Dirk-Uwe Klaas, erklärt: Die deutsche Möbelindustrie exportierte im 1. Quartal 2004 Möbel im Wert von 1.26 Mrd. Euro gegenüber 1,25 Mrd. Euro im 1. Quartal des Jahres 2003. Mit einem Plus von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erwiesen sich die Exporte wieder einmal als Stütze der heimischen Möbelindustrie. Insbesondere die positive konjunkturelle Entwicklung in Osteuropa und in den USA trug zum guten Ergebnis bei. Die Exportquote der Deutschen Möbelindustrie beträgt damit derzeit 24,7 Prozent. Dies bedeutet eine weitere Steigerung der Exportquote, die für die heimische Möbelindustrie bei einem stagnierenden Inlandsmarkt immer wichtiger wird. Die Exportquote konnte von 1998 bis heute von 15,9 auf 24,7 Prozent gesteigert werden.

Die Ausfuhren in die Länder der Europäischen Union gingen geringfügig um 0,2 Prozent auf 806,8 Mio. Euro zurück. Der Anteil der EU an den Gesamtexporten blieb mit 64 Prozent unverändert. Die wichtigsten Abnehmerländer bleiben nach wie vor die Niederlande mit einem Exportvolumen von 196,8 Mio. Euro (-3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), die Schweiz mit 150,2 Mio. Euro (+5,5 Prozent) und Österreich mit 124 Mio. Euro (-5,1 Prozent). Erfreulich positiv entwickelten sich die Ausfuhren nach Belgien mit 102,5 Mio. Euro (+19,7 Prozent), Italien mit 31,1 Mio. Euro (+11,8 Prozent) und Luxemburg mit 18,9 Mio. Euro (+16,8 Prozent). Auch die Ausfuhren in die Länder Osteuropas legten noch einmal um 7,3 Prozent zu und erreichten ein Volumen von 151,8 Mio. Euro. Die wichtigsten Handelspartner Deutschlands in Osteuropa waren die Tschechische Republik mit 40,9 Mio. Euro (+5,8 Prozent), Polen mit 37,9 Mio. Euro (+9,3 Prozent) und Russland mit 17,8 Mio. Euro (-5,2 Prozent). Die deutschen Möbelexporte in die Slowakei legten um 4,2 Prozent auf 17 Mio. Euro zu. Sehr hohe Zuwachsraten verzeichnete die deutsche Möbelindustrie auch im Außenhandel mit Nordamerika, die Exporte stiegen hier um 25,5 Prozent auf 60,6 Mio. Euro. Die Ausfuhren nach Asien gingen hingegen um 22,3 Prozent auf 60,8 Mio. Euro zurück.

Bei einem näheren Blick auf die gesamten exportierten Möbel fällt auf, dass vor allem die deutschen Sitzmöbel im Ausland gut ankommen. Rund 38 Prozent aller Ausfuhren waren Sitzmöbel, die im Gesamtwert von 478,2 Mio. Euro über die Grenzen gingen. Schlaf, Ess- und Wohnmöbel schnitten mit einem Anstieg des Exportvolumens um 4,4 Prozent auf 185,9 Mio. Euro überdurchschnittlich gut ab. Erfreulich positiv verlief das Exportgeschäft auch für die Küchenhersteller und die Matratzenhersteller, die einen Anstieg des Exportwertes um 9,3 Prozent auf 178,5 Mio. Euro bzw. um 8,6 Prozent auf 40,2 Mio. Euro vorweisen konnten. Negativ entwickelten sich dagegen die Exporte von Büro- und Ladenmöbeln, die um 0,7 Prozent auf 178,2 Mio. Euro zurückgingen. Die deutschen Möbelimporte stiegen im ersten Quartal 2004 um 3,5 Prozent auf 1.864,6 Mio. Euro. Mit einem Importvolumen von 927,1 Mio. Euro bleibt Osteuropa nach wie vor die wichtigste Herkunftsregion von Importmöbeln.

Umsatz im 1. Quartal 2004 insgesamt auf Vorjahresniveau

Der Umsatz der Möbelindustrie im 1. Quartal 2004 insgesamt ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil geblieben. Mit 5,1 Mrd. Euro setzten die vorwiegend mittelständisch geprägten Unternehmen 0,3 Prozent weniger um, als in den ersten drei Monaten des Jahres 2003. Obwohl uns dieses Ergebnis nach drei wirtschaftlich schwierigen Jahren alles andere als zufrieden stellt, dürfte die Talsohle nun endlich erreicht sein. Auch wenn im März ein Umsatzzuwachs von 8 Prozent erzielt wurde, blieb nach den schwachen Monaten Januar (-6,2 Prozent) und Februar (-4,1 Prozent) der erhoffte Umschwung in der Branche aus. Wir gehen für das gesamte Jahr 2004 von einer Umsatzstagnation aus.“

Mit knapp 130.000 Beschäftigten arbeiten in der Möbelindustrie zur Zeit 8,6 Prozent oder 11.000 Männer und Frauen weniger als noch im Vorjahr. Mit 1.208 Unternehmen zählt die Branche derzeit 100 Herstellerbetriebe weniger als noch vor einem Jahr. Im 1. Quartal 2004 konnte sich insbesondere die Küchenmöbelindustrie mit einem Plus von 3,7 Prozent positiv vom Branchentrend abkoppeln. Hier spiegeln sich die positiven Baugenehmigungszahlen im Ein- und Zweifamilienhausbau des vergangenen Jahres sowie ein wachsendes Auslandsgeschäft wider. In den anderen Segmenten stellt sich die Branchenlage wie folgt dar: Sitzmöbel plus 1,3 Prozent, Wohnraummöbel minus 2,7 Prozent, Büro- und Ladenmöbel minus 5,5 Prozent.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V. Flutgraben 2, 53604 Bad Honnef Telefon: 02224/93770, Telefax: 02224/937777

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