Pressemitteilung | Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.

Falsches Signal: Mietpreisbremse in NRW

(Köln) - Die heute von der NRW-Landesregierung beschlossene Liste der Kommunen mit einem 'angespannten Wohnungsmarkt', in denen ab dem 1. Juli die so genannte Mietpreisbremse greifen soll, ist ein falsches Signal für die Immobilienwirtschaft an Rhein und Ruhr. "Eine Mietpreisbremse wird nachhaltig Schaden anrichten, da hierdurch weniger in den Wohnungsneubau und in den Wohnungsbestand investiert wird", sagt dazu Axel Quester, Stellv. Vorsitzender des Immobilienverbands Deutschland, IVD West. Denn die Rechnung ist ganz einfach: Investiert wird, wenn sich die Investition lohnt. Sie rechnet sich aber nur, wenn genügend Spielraum für Mieterhöhungen da ist. Solange also das Wohnungsangebot nicht verbreitert wird, werden es Menschen mit kleinerem Budget trotz Mietpreisbremse schwerer haben, eine passende Wohnung zu finden.

"Was nützt eine bezahlbare Wohnung, wenn der Mietvertrag letztlich doch an diejenigen geht, die eine höhere Bonität haben?" Quester erläutert, dass die Mietpreisbremse kein geeignetes Instrument ist, explizit Beziehern niedriger Einkommen zu helfen. "Die Mietpreisbremse in NRW ist ein unnötiger Eingriff in einen ohnehin schon überregulierten Markt."

Quester prognostiziert darüber hinaus, dass in allen Gebieten, in denen die Mietpreisbremse greifen wird, mit einer massiven Häufung von Mietrechtsprozessen zu rechnen sei. "Am Ende wird es für Vermieter in Zukunft sehr schwierig zu ermitteln sein, welche Miete sie nun verlangen dürfen. In NRW gibt es zwar qualifizierte Mietspiegel, aber längst nicht in allen Städten. Und selbst die vorhandenen qualifizierten Mietspiegel werden nicht überall auf die gleiche Art erstellt", so der Stellv. Vorsitzende des IVD West. Laut Schätzungen des Bundesjustizministeriums müssen Vermieter in Deutschland künftig eine Million Stunden jährlich aufwenden, um das zulässige Mietniveau zu ermitteln. Der IVD West warnt davor, dass durch die Mietpreisbremse der Rechtsfrieden zwischen Vermieter und Mieter erheblich gefährdet wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. Pressestelle Von-Werth-Str. 57, 50670 Köln Telefon: (0221) 951497-0, Fax: (0221) 951497-9

(sy)

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