Pressemitteilung | BVMW e.V. - Bundesverband mittelständische Wirtschaft - Landesgeschäftsstelle NRW

Firmen machen Bogen um Internet-Wüste / Breitbandausbau: Ruhrgebiet muss Förderschwerpunkt werden

(Düsseldorf) - In vielen Regionen des Ruhrgebiets und dem ländlichen Raum Nordrhein-Westfalens bedeutet Internetsurfen noch immer eine Geduldsprobe. Gerade die Wirtschaft könne es sich nicht leisten im Schlafwagen durch das Netz zu schleichen, befindet NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte vom Bundesverband mittelständische Wirtschart (BVMW). Der Mittelstand fordert eine Fokussierung von Fördermitteln zum Breitbandausbau zunächst auf das Ruhrgebiet. So soll eine zügige Erschließung vor allem auch der örtlichen Gewerbegebiete angestrebt werden:

"Nordrhein-Westfalen lässt das in den Breitbandinvestitionen verborgene Wachstumspotenzial brachliegen. Nun droht auch im Bereich der digitalen Infrastruktur ein milliardenschwerer Investitionsstau, dem das Land einen jährlichen Investitionsrahmen von neun Millionen Euro entgegensetzt. Damit bekundet die Landesregierung erschreckend geringe Ambitionen strukturschwache Regionen aus der Wachstumsschwäche herausführen zu wollen", so Schulte, der in diesem Zusammenhang auf eine Studie des ifo-Instituts verweist. Die Ökonomen hatten einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Breitbandinfrastruktur und Wirtschaftswachstum nachgewiesen, dem zufolge eine Steigerung der Nutzerrate um 10 Prozent zusätzliches Wachstum von 0,9 bis 1,5 Prozent pro Kopf nach sich ziehe. Ein Fakt, der gerade für das Wachstumsschlusslicht NRW von Bedeutung sein müsste, wie Schulte findet: "Die Zukunft spielt sich in der digitalen Welt ab. Gerade der Mittelstand im Ruhrgebiet benötigt die besten Rahmenbedingungen, um die Verbindung traditioneller industrieller Kernbereiche mit der kreativen Kraft modernster Kommunikationstechnologie einzugehen (Industrie 4.0). Wir raten dazu, die Fördermittel aus Brüssel und eigene Ressourcen zu bündeln und dort einzusetzen, wo der Breitbandausbau bislang ruht. Die Unternehmen in den strukturschwachen Regionen stehen in den Startlöchern. Jede Investition in die digitale Infrastruktur schafft neue Jobs und verbessert die fiskalische Lage. Ein Kriterium, das gerade der Finanzminister in diesen Tagen schätzen sollte."

Der Mittelstandsverband sieht auch das Bundesverkehrsministerium in der Verantwortung: "Es wird Zeit die wohlklingende Initiative "Netzallianz digitales Deutschland" auch mit Investitionsmitteln zu unterfüttern, die bei uns im Mittelstand ankommen. Wir befürchten allerdings, dass unsinnige Initiativen wie die PKW-Maut den Blick der Verantwortlichen auf die Zukunft verstellen und wir in Deutschland den Anschluss verpassen", so Schulte.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW NRW), Landesgeschäftsstelle NRW Thomas Kolbe, Pressesprecher Corneliusstr. 16, 40215 Düsseldorf Telefon: (0211) 385461-50, Fax: (0211) 385461-51

(sy)

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