Pressemitteilung |

Flächenzuwachs im Einzelhandel eindämmen Musterplan für stadtverträgliche und flächensparende Einzelhandelsentwicklung erstellt

(Berlin) - In Deutschland sind rund 111 Millionen Quadratmeter Einzelhandelsverkaufsfläche ausgewiesen, Tendenz steigend. Mit 1,4 qm Verkaufsfläche pro Einwohner nimmt Deutschland damit im europäischen Vergleich einen Spitzenplatz ein. Da sich in den letzten Jahren der größte Teil des Flächenwachstums an den Rändern der Städte und auf der ´Grünen Wiese´ vollzogen hat, sind die Auswirkungen für den innerstädtischen Einzelhandel bedrohlich: „Im Zuge der Realisierung immer größerer Projekte, vor allem im Bereich der Möbelhäuser, wachsen die Randsortimente, die zumeist aus innenstadtrelevanten Sortimenten bestehen, in Größenordnungen von mehreren tausend Quadratmetern Verkaufsfläche. Das bedeutet für die umliegenden Orts- und Stadtzentren erhebliche Umsatz- und Frequenzeinbußen“, erklärte heute der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Handelsverband BAG, Rolf Pangels.

Zur Eindämmung des Flächenzuwachses im Einzelhandel hat der Handelsverband BAG einen Musterplan erstellt. “Unser Musterplan enthält teilweise drastische Vorschläge. Diese sind jedoch notwendig, um den Flächenwahn endlich zu stoppen. Hier sind Einsicht und Mut der Städte gefordert. Aber auch der Einzelhandel selbst sollte sein Heil nicht in immer größeren Flächen suchen,” appellierte Pangels. Im Sinne einer stadtverträglichen und flächensparenden Einzelhandelsentwicklung könne der Musterplan helfen, Vollzugsdefizite abzubauen. Denn die gesetzlichen Instrumentarien zur Steuerung der Einzelhandelsentwicklung, die Ländern und Kommunen zur Verfügung stehen, seien im Prinzip ausreichend. Das Hauptproblem liege in der Umsetzung und im Vollzug der Instrumente.

Gerade in schwer zu vermarktenden Gewerbegebieten sei der Trend zur langsamen Agglomeration von Handelsflächen, auch unterhalb des Schwellenwerts zur Großflächigkeit, zu beobachten. „Die neue ´Fruchtfolge´ auf der Grünen Wiese lautet: Discounter, Supermarkt, Schuhfachmarkt, Textilfachmarkt usw. So entstehen sukzessive und ohne landesplanerische Abstimmung neue Einkaufszentren an Standorten, die eigentlich für produzierendes Gewerbe vorgesehen waren bzw. sind“, kritisierte Pangels.

Der Musterplan zur Ausweisung von Einzelhandelsflächen ist unter www.bag.de abrufbar.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. (Handelsverband BAG) Eva Strube, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Atrium Friedrichstraße, Friedrichstr. 60, 10117 Berlin Telefon: 030/2061200, Telefax: 030/20612088

NEWS TEILEN: