Pressemitteilung | BÄK Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V.

Förderinitiative zur Versorgungsforschung: BÄK ruft zur Einreichung von Anträgen auf

(Berlin) - Das vom 108. Deutschen Ärztetag Anfang Mai dieses Jahres beschlossene Projekt zur Förderung der Versorgungsforschung geht jetzt in die entscheidende Phase. Mit ihrer Initiative will die Bundesärztekammer die Versorgungsforschung in Deutschland über einen Zeitraum von sechs Jahren fördern, um konkrete Lösungen für eine bessere Patientenversorgung aufzuzeigen. Bewerben können sich u.a. Mitarbeiter aus universitären und außeruniversitären Forschungsinstituten sowie Patientenorganisationen und medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften.

Das Antragsverfahren für die Förderinitiative ist zweistufig. Für eine erste Auswahl Erfolg versprechender Projektansätze sind zunächst formlose Antragsskizzen bis zum 19. Oktober 2005 bei der Bundesärztekammer einzureichen. Diese können Fragestellungen zu den folgenden drei Themenfelder bearbeiten: die Implementierung von Leitlinien in den ärztlichen Alltag, den Einfluss der Ökonomisierung der ärztlichen Leistung auf die Patientenversorgung und auf die Handlungsfreiheit der ärztlichen Tätigkeit, sowie die Wechselwirkung zwischen Faktoren auf ärztlicher Seite und der Versorgungsrealität. Ausgewählte Antragssteller werden voraussichtlich Ende des Jahres 2005 zur Einreichung ausführlicher Förderanträge aufgefordert. Details zum Antragsverfahren sind abrufbar unter
http://www.bundesaerztekammer.de/30/Versorgungsforschung.

Die jeweilige maximale Fördersumme aus Mitteln der Bundesärztekammer beträgt grundsätzlich 200.000 Euro für die Dauer der gesamten Projektförderung. Kooperationen mit anderen Mittelgebern sind erwünscht. Durch die Förderinitiative soll zugleich ein funktionsfähiges Netzwerk von Wissenschaftlern, Mittelgebern und Akteuren im Gesundheitswesen entstehen. Dadurch will die Bundesärztekammer erreichen, dass sich die Versorgungsforschung zu einem hochrangigen Wissenschaftszweig entwickelt.

Versorgungsforschung ist ein grundlagen- und anwendungsorientiertes fachübergreifendes Forschungsgebiet, das sich der wissenschaftlichen Untersuchung der Versorgung von Einzelnen und der Bevölkerung mit gesundheitsrelevanten Dienstleistungen und Produkten unter Alltagsbedingungen widmet. Versorgungsforscher wollen wissen, wie Finanzierungssysteme, soziale und individuelle Faktoren, Organisationsstrukturen und -prozesse und Gesundheitstechnologien den Zugang der Patienten und Versicherten zur Kranken- und Gesundheitsversorgung sowie deren Ergebnisse, Qualität und Kosten beeinflussen. Gegenstand der Versorgungsforschung ist mithin die „letzte Meile“ des Gesundheitssystems, d. h. sie zeichnet sich durch ihre besondere Nähe zur klinisch praktischen Patientenversorgung der ärztlichen Tätigkeit aus.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V. Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Berlin Telefon: 030/4004560, Telefax: 030/

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