Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Frauen für moderne Berufe bewerben / Noch freie Lehrstellen in vielen Berufen

(Berlin) - Die gleichberechtigte Beteiligung der Frauen am Erwerbsleben setzt Chancengleicheit in der beruflichen Aus- und Weiterbildung voraus. Deshalb begrüßt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) die Bündnisinitiative zur beruflichen Bildung von Frauen. Schon im Juli war zwischen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der Wirtschaft vereinbart worden, die Ausbildungsperspektiven und die beruflichen Chancen der Frauen zu verbessern. Anlässlich der Bündnisberatungen am heutigen Montag warnt der DIHK allerdings vor einseitigen Schuldzuweisungen an die Betriebe, die durch ihr Einstellungsverhalten angeblich junge Frauen in der Ausbildung benachteiligen.

Ein Blick in die Bewerberstatistik der Bundesanstalt für Arbeit zeigt, dass die Ungleichgewichte zwischen den Geschlechtern schon bestehen, bevor die Betriebe ins Spiel kommen. So gab es nach dieser Statistik im Zeitraum von Oktober 2000 bis September 2001 ganze 397 weibliche Bewerber für den IT-Systemelektroniker, dagegen 12.372 männliche Bewerber. Bei den eher kaufmännisch orientierten IT-Berufen sieht die Lage nur wenig besser aus. Für den Beruf des Informatikkaufmanns bzw. der Informatikkauffrau interessierten sich 1.139 weibliche und 3.816 männliche Bewerber. Selbst wenn die Betriebe sämtliche weibliche Bewerberinnen eingestellt hätten, hätte es noch immer nicht zur Gleichverteilung gereicht.

Um das Berufswahlverhalten der jungen Frauen zu ändern, muss das Interesse der Schülerinnen stärker auf die IT- und Medienbranche und die modernen Dienstleistungsberufe gelenkt werden. Gerade hier zeichnen sich für Frauen gute Beschäftigungsmöglichkeiten ab, auch in Teilzeit oder in der Erziehungsphase in Online-Arbeit zu Hause. Insbesondere die Schulen und Arbeitsämter sind hier gefordert, die Bewerbungsaktivitäten der Frauen mehr in diese Berufe zu lenken.

Auch im vergangenen Monat stieg die Anzahl der bei den Industrie- und Handelskammern neu eingetragenen Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 % an. Ende Oktober sind damit weit über 320.000 Verträge bei den IHKs neu eingetragen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000

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