Pressemitteilung | Deutscher Juristinnenbund e.V. (djb)

Frauen in Führungspositionen - europaweit auf dem Weg nach oben?

(Berlin) - Am 22. April trafen sich Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Ramona Pisal, Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes e.V. (djb), zu einem Fachgespräch "Frauen in Führungspositionen - europaweit auf dem Weg nach oben?" mit Vertreterinnen und Vertretern der Medien sowie weiteren Gästen in Berlin.

Anlass war das am 6. März 2015 vom Deutschen Bundestag verabschiedete Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst.
Erstmals wird es in Deutschland eine gesetzliche Frauenquote von 30 Prozent für die Aufsichtsräte von circa 100 deutschen Unternehmen sowie verbindliche Zielvorgaben für Aufsichtsräte weiterer Unternehmen, Vorstände und oberste Management-Ebenen zur Erhöhung des Frauenanteils geben. Den Bundesrat hat der Entwurf am 27. März 2015 passiert. Aktuell liegt er dem Bundespräsidenten zur Unterzeichnung vor.

Der djb ist zum Thema Frauen in Führungspositionen seit Jahren ein wichtiger Impulsgeber. Mit dem Projekt "Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung/jetzt:
European Women Shareholders Demand Gender Equality" fordert er seit 2009 aktiv auf den Hauptversammlungen börsennotierter Unternehmen eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen im Erwerbsleben ein, seit 2015 sogar europaweit. Derzeit besuchen Juristinnen und andere Fachfrauen in elf EU-Mitgliedstaaten insgesamt circa 100 Hauptversammlungen großer börsennotierter Aktiengesellschaften. Am morgigen Donnerstag werden es die Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder der RWE AG in Essen und der Munich Re in München sein, denen die Juristinnen Fragen zur künftigen Umsetzung des "Quotengesetzes" stellen werden.

Manuela Schwesig: "Die Frauenquote in Deutschland stößt einen Kulturwandel in der Arbeitswelt an, damit Karriere und Familie möglich sind - für Frauen genauso wie für Männer. Ich freue mich, dass der djb bei diesem Anliegen auf nationaler und europäischer Ebene so engagiert an meiner Seite ist."

Ramona Pisal: "Die Rechtslage in Deutschland wird in Kürze eindeutig sein.
Damit alleine ist es aber nicht getan. Es wird maßgeblich auf die Umsetzung ankommen und darauf, ob die Unternehmen das, was sie tun müssen, auch gerne, das heißt mit Überzeugung tun werden. Politik und Zivilgesellschaft sind gefordert, diesen Prozess zu begleiten, kritisch und konstruktiv."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Juristinnenbund e.V. (djb), Vereinigung der Juristinnen, Volkswirtinnen und Betriebswirtinnen Anke Gimbal, Geschäftsführerin Anklamer Str. 38, 10115 Berlin Telefon: (030) 443270-0, Fax: (030) 443270-22

(cl)

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