Pressemitteilung | Allianz pro Schiene e.V.

Frauennetzwerk der Allianz pro Schiene stellt sich vor / Frauenanteil in Bahnbranche bei 20 Prozent / Karrierechancen für Bewerberinnen

(Berlin) - Noch ist die Bahnbranche eine klassische Männerdomäne. Auf jeder Fachtechnikmesse, auf jedem Verkehrs-Kongress dominieren Anzüge in gedeckten Farben und die immer gleichen Ideen. Damit sich das Bild künftig schneller wandelt, hat Bombardier Transportation-Geschäftsführerin Susanne Kortendick unter dem Dach der Allianz pro Schiene ein Frauennetzwerk gegründet. Pünktlich zur Innotrans stellt das Netzwerk besonders tatendurstige Managerinnen der Branche in einer Broschüre vor: Welche Herausforderungen und welche Glücksversprechen warten auf weibliche Fachkräfte und Führungskräfte in der Bahnbranche? Diese Frage stellt sich der obersten Personalverantwortlichen bei Bombardier Transportation in ihrem Berufsalltag häufiger. "Mit rund 20 Prozent Frauen ist die Bahnbranche im europäischen Durchschnitt nicht ganz schlecht aufgestellt", sagt Susanne Kortendick, die im Allianz pro Schiene-Vorstand als erste Frau für die über 135 dort organisierten Unternehmen spricht. "Allerdings bin ich überzeugt, dass wir noch deutlich mehr junge Frauen und Mädchen auch für die ganz klassischen Technikberufe begeistern können."

Mit dem Frauennetzwerk sei ein erster Schritt getan. "Wir zeigen der Branche, dass junge Frauen neue Ideen mitbringen. Und wir zeigen den jungen Frauen, dass unsere Branche für unternehmungslustige Bewerberinnen die besten Karrierechancen zu bieten hat." Kortendick verweist auf die Geburtstags-Broschüre des Netzwerks, in der neun Frauen beispielhaft ihren ungewöhnlichen und zugleich glücklichen Weg in die Bahnbranche schildern. Für Interessentinnen finden sich persönliche Ansprechpartnerinnen bei Abellio, Bombardier, der BUG Verkehrsbau, der Deutschen Bahn, der Hamburg Port Authority, bei Hering, Siemens, Spitzke und Trandev. "Weil jeder Berufsweg eine individuelle Sache ist, wollen wir Frauen auch individuell ansprechen." Die Unternehmen im Verkehrssektor, sagt Kortendick, sollten eins nie vergessen: "Die Hälfte unserer Kunden ist weiblich."

Auch die Verkehrspolitik ist noch fest in Männerhand. Wer die Suchmaschine Google nach einer "Verkehrsministerin" fragt, bekommt sofort eine Gegenfrage: "Meintest du Verkehrsminister?" Der Algorithmus bildet die Realität unbestechlich ab. Während Frauen schon ins Kanzleramt, ins Verteidigungsministerium oder in die Spitzengremien der Parteien vorgedrungen sind, hatte den Sessel des Bundesverkehrsministers seit Anbeginn der demokratischen Zeitrechnung immer ein Mann inne. Ob es in Deutschland vielleicht einmal eine Bundesverkehrsministerin geben werde, darauf hat Kathrin Schneider, Verkehrsministerin in Brandenburg, eine ermutigende Antwort: "Das kann ich mir gut vorstellen", sagt die SPD-Politikerin zum Auftakt des Frauennetzwerks. "Der Begriff Verkehr ist viel zu eng geworden. Heute muss es darum gehen, eine "Mobilitätsstrategie" zu entwickeln", sagt Schneider, die dem weiblichen Blick dabei einiges zutraut. "Vielleicht wäre eine Frau dabei sogar im Vorteil. Frauen beherrschen das vernetzte Denken."

Auf der Innotrans präsentiert sich das neue unternehmensübergreifende Netzwerk der Bahnbranche mit einer Podiumsdiskussion: Wie sieht sie aus, die "Technik, die Frauen begeistert"? Was macht den Berufsalltag erfolgreicher Frauen aus und gibt es vielleicht doch noch Rollenstereotype, die Karriere und Freude an der Arbeit behindern?

Quelle und Kontaktadresse:
Allianz pro Schiene e.V. Pressestelle Reinhardtstr. 31, 10117 Berlin Telefon: (030) 2462599-0, Fax: (030) 2462599-29

(dw)

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