Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Frauenrath: Investitionen in erneuerbare Energien bedeuten immer auch Bauinvestitionen

(Berlin) - Zur aktuellen Diskussion um die Zukunft der Windenergie in Deutschland erklärte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Arndt Frauenrath:

"Die erneuerbaren Energien gewinnen angesichts der nur begrenzt verfügbaren fossilen Energieträger (Öl, Kohle, Gas) und angesichts der Bemühungen der Bundesregierung, die klimaschädlichen Emissionen zu reduzieren, für die Energieversorgung der Zukunft immer mehr an Bedeutung. Im Jahre 2003 ist bei den erneuerbaren Energien ein Jahresumsatz von rund 7,5 bis 8 Milliarden Euro zu erwarten; 2001 waren es noch 6 Mrd. Euro; Tendenz weiter steigend. Ein großer Teil dieser Umsätze fließt in neue Projekte und damit auch in Bauinvestitionen."

Der ökonomisch bedeutendste Bereich der erneuerbarer Energien ist mit einem Anteil von derzeit rund 65 Prozent die Windkraft. Der weitere Ausbau der Windkraftnutzung an Land wird bei der Installation von rund 9.500 Megawatt (MW) bis zum Jahr 2010 mehr als 1 Mrd. Euro an direkten Bauinvestitionen auslösen. Diese leisten einen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen in unseren Bauunternehmen, nicht zu vergessen diejenigen Arbeitsplätze, die bei den Herstellern der Anlagen entstehen und erhalten werden. Aufgrund der "Lebensdauer" von Windenergieanlagen und der Windparks von max. 20 bis 25 Jahren ist zusätzlich zum Neubau von Anlagen mit der kontinuierlichen Erneuerung, dem "Repowering" zu rechnen. Dies wird weitere Investitionen in gleicher Größenordnung auslösen.

Bis zum Jahr 2010 ist darüber hinaus die Installation von 3.000 MW in Offshore-Windparks geplant, um die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung zu erreichen. Das bedeutet Investitionen in Höhe von 6 Mrd. Euro, von denen rund ein Drittel Bauinvestitionen sein werden. Der weitere Offshore-Ausbau sieht nach den Plänen der Bundesregierung bis zum Jahr 2020 die Installation von rund 20.000 MW vor. Das bedeutet Gesamtinvestitionen von etwa 40 Mrd. Euro und somit rund 14 Mrd. Euro allein an Bauinvestitionen.

Noch nicht genau zu beziffern sind die Ausgaben für notwendige Infrastrukturmaßnahmen in den deutschen Seehäfen und auf deren Hinterlandverbindungen (Straße, Schiene, Wasserstraßen), die zur Umsetzung der Offshore-Projekte zusätzlich notwendig sind. Damit wollen wir uns keinesfalls in einzelne Standortfragen einmischen; allerdings muss die Frage erlaubt sein, ob eine Konzentration von Windparks an wenigen Standorten nicht sinnvoller wäre.

"Trotz des notwendigen Subventionsabbaus, dem wir uns ja nicht verschließen, ist die Regierung aufgefordert, die Höhe der möglichen Investitionen zu berücksichtigen, bevor sie womöglich das "Gesetz zum Vorrang der Erneuerbaren Energien" ändert und die bisherige Anschubfinanzierung kürzt. Denn wir brauchen nichts so notwendig wie Investitionen, um Arbeitsplätze am Bau erhalten zu können." erklärte der ZDB-Präsident abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes ( ZDB ) Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin Telefon: 030/203140, Telefax: 030/20314419

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