Pressemitteilung | Deutscher Juristinnenbund e.V. (djb)

Fresenius SE & Co. KGaA: Weichen müssen neu gestellt werden

(Berlin) - Auch bei der Hauptversammlung der Fresenius SE & Co. KGaA in Frankfurt am Main setzte der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) die von ihm initiierte Aktion "European Women Shareholders Demand Gender Equality" fort. Im Rahmen des Projektes stellt der djb durch Rechtsanwältin Ursula Matthiessen-Kreuder, Bad Homburg, kritische Fragen zum Anteil der Frauen in Führungspositionen bei Fresenius.

Matthiessen-Kreuder befragte das ausschließlich männliche besetzte Podium, ob es denn für die Wahl eines Aufsichtsratsmitglieds zumindest weibliche Kandidatinnen gab. Die Antwort beschränkte sich auf den Hinweis, dass der vorgeschlagene Kandidat ohne Zweifel ein hervorragender Kandidat sei. Fragen nach der Transparenz des Auswahlverfahrens blieben so unbeantwortet.

Der djb begrüßt jedoch die Ankündigung des Vorstands, dass sich Fresenius zu den Aufsichtsratswahlen im nächsten Jahr mit mehr Geschlechtervielfalt bei den Kandidaten befassen werde. Der djb wird Verfahren und Ergebnis sehr genau beobachten.

Nach Auskunft des Vorstands beträgt der Frauenanteil bei Fresenius in den obersten beiden Führungsebenen rund 30 bzw. 44 Prozent. Weltweit seien 30 Prozent der 1.000 Topmanager weiblich. Eine Zielquote für den Führungskräftebereich werde es kurzfristig jedoch nicht geben und bleibt damit weiterhin eines der letzten beiden 30 DAX-Unternehmen, die dies nicht tun.

Matthiessen-Kreuder: "Der hohe Anteil von Frauen an der Gesamtbelegschaft spiegelt sich bei weitem nicht in den Führungsgremien des Unternehmens wider.
Der Hinweis auf den hohen Anteil von Frauen im Pflegebereich ändert nichts daran, dass das Unternehmen einerseits in seinem Gesamtkonzern erheblich von weiblicher Arbeitskraft profitiert, sich aber andererseits in seiner Steuerung mehrheitlich auf männliche Führungskräfte verlässt. Hier müssen dringend die Weichen neu gestellt werden."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Juristinnenbund e.V. (djb), Vereinigung der Juristinnen, Volkswirtinnen und Betriebswirtinnen Pressestelle Anklamer Str. 38, 10115 Berlin Telefon: (030) 443270-0, Fax: (030) 443270-22

(sy)

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