Pressemitteilung | Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven

Frühjahrs-Konjunkturumfrage der Handelskammer: Belebung der Konjunktur lässt weiter auf sich warten

(Bremen) - Bremen hat die konjunkturelle Talsohle noch nicht durchschritten. Zwar weist die Hansestadt weiterhin ein besseres Geschäftsklima als der Bundesdurchschnitt auf, derzeit fehlen aber die Impulse für eine rasche Verbesserung der konjunkturellen Lage, so das aktuelle Ergebnis der Frühjahrskonjunkturumfrage der Handelskammer unter 200 bremischen Firmen aus Verarbeitendem Gewerbe, Handel und Dienstleistung.

Die meisten Unternehmen äußerten sich in der aktuellen Quartalsumfrage zurückhaltender als noch zu Jahresbeginn. Jeder fünfte Befragte bezeichnete seine wirtschaftliche Situation als schlecht; nur 13 Prozent der Betriebe zeigten sich zufrieden.

Die Geschäftserwartungen lassen auch in den kommenden Monaten auf keine nennenswerte Verbesserung der Konjunktur schließen. Abschwächen wird sich auch die Investitionsnachfrage. Jedes vierte Bremer Unternehmen wird seine Investitionen in nächster Zeit zurückfahren, nur jeder achte Betrieb will sie erhöhen. Gleichzeitig zeigt auch der Trend beim Einstellungsverhalten weiter nach unten.

„Aus den Daten der Konjunkturumfrage kann nicht auf einen raschen Aufschwung geschlossen werden“, sagte Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger. Die Ergebnisse stünden insofern im Gegensatz zu den jüngsten Aussagen des IFO-Instituts, aus denen sich ein konjunktureller Hoffnungsschimmer für Deutschland ableiten ließe. „Zwar gibt es auch in Bremen Anzeichen für eine Belebung des Exportgeschäfts in den kommenden Monaten. Allerdings bleibt die Binnenkonjunktur weiterhin schwach; die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den deutschen Mittelstand bleiben ungünstig“, sagte Dr. Fonger weiter.

Die Industriekonjunktur hat spürbar an Kraft verloren. So wird die Lage von den Unternehmen bei insgesamt rückläufigen Auftragseingängen deutlich zurückhaltender eingeschätzt als zuvor. Dank der Impulse aus dem Auslandsgeschäft konnten sich die Verbrauchsgüterhersteller und die Autoindustrie dabei noch vergleichsweise gut behaupten. Nach wie vor düster sieht die Situation indes im Baugewerbe aus. Das Auftragsvolumen geht insgesamt weiter zurück.

Der Konjunkturabschwung im Groß- und Außenhandel hat sich nochmals beschleunigt. Per Saldo beurteilt inzwischen jedes vierte Unternehmen die Lage als schlecht. Lediglich der Exporthandel, der wieder verbesserte Geschäftsergebnisse vermeldet, konnte sich von diesem Trend abkoppeln.

Die von der allgemeinen wirtschaftlichen Verunsicherung geschürte Vorsicht der Verbraucher bei größeren Ausgaben hat für den Einzelhandel zu spürbaren Umsatzrückgängen geführt. Insbesondere der Facheinzelhandel bleibt hinter den Geschäftsergebnissen des Vorjahresquartals zurück. Diese Zurückhaltung sowie stagnierende Übernachtungszahlen führen auch für das Gastgewerbe zu einer Verschlechterung der Ertragslage.

Vergleichsweise positive Meldungen kommen aus dem Bereich der Dienstleistungen. Insgesamt zufrieden ist das Kreditgewerbe mit der aktuellen Lage, auch wenn das Kreditgeschäft derzeit hinter den Erwartungen der Branche zurückbleibt. Bei den unternehmensbezogenen Dienstleistern hält die stabile konjunkturelle Entwicklung an. Eine noch befriedigende Geschäftssituation vermeldet die Verkehrswirtschaft.

Quelle und Kontaktadresse:
Handelskammer Bremen Am Markt 13 28195 Bremen Telefon: 0421/36370 Telefax: 0421/3637299

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