Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Frühjahrsbelebung im Autogeschäft / Kräftige Export- und Produktionssteigerung

(Frankfurt am Main) - Erstmals in diesem Jahr übertrafen die Pkw-Neuzulassungen das Vorjahresergebnis. Mit schätzungsweise 309.000 Einheiten lagen sie 4 Prozent über dem Absatz vom April 2004. Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), betonte: „Damit wird die Delle der ersten zwei Monate ausgeglichen und mit 1,06 Millionen in Deutschland abgesetzten Pkw das Vorjahresniveau wieder erreicht. Auch wenn das Automobilge¬schäft schwierig bleibt, so ist dieses Ergebnis doch ein Hoffnungsschimmer. Der Nachholbedarf scheint langsam wirksam zu werden, und die neuen Modelle kommen gut an. Dies zeigen auch die inländischen Auftragseingänge, die bei den deutschen Marken im April um 5 Prozent zunahmen. Die Autokunden haben – trotz aller Verunsicherung durch Rücknahme der gesamtwirtschaftlichen Wachstumsprognosen, durch die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit oder die Feinstaub-Diskussion – mit Besonnenheit reagiert und sich nicht von Hektik anstecken lassen.“ Damit gebe es auch keinerlei Anlass, von der Jahresprognose von 3,25 Millionen Pkw abzurücken.

Im April steigerten die deutschen Hersteller ihren Absatz um rund 7 Prozent und schnitten abermals deutlich besser ab als die Importeure. Diese mussten einen Rückgang von ca. 3 Prozent hinnehmen. Französische Hersteller erlitten im April sogar empfindliche Einbußen, selbst die Japaner sind inzwi¬schen rückläufig.

Der Diesel hat auch im April seine Vorrangstellung behauptet. Im bisherigen Jahresverlauf zeichnet sich beim Dieselanteil ein Zuwachs auf nahezu 44 Prozent ab. Die deutschen Anbieter festigen im Dieselgeschäft ihre starke Position: Rund 80 Prozent der zugelassenen Diesel-Pkw sind deutsche Marken. Lediglich knapp 10 Prozent entfallen auf die französischen Anbieter und 5 Prozent auf die Japaner. Die Koreaner sind auf dem deutschen Dieselmarkt nur schwach vertreten. Prof. Gottschalk: „Die weitreichenden Zusagen der deutschen Hersteller für die vorgezogene Ausrüstung von Diesel-Pkw mit Filter und die Ankündigung umfangreicher Nachrüstungsprogramme haben für Klarheit beim Kunden gesorgt. Schon heute entfallen 8 von 10 in Deutschland abgesetzten Diesel-Pkw mit Filter auf deutsche Marken.“

Der inländische Auftragsbestand lag bei den deutschen Herstellern im April bei 420.000 Pkw – gut 20.000 Fahrzeuge mehr als ein Jahr zuvor. Damit hat sich der in den letzten Monaten abzeichnende leichte Bestandsaufbau weiter fortgesetzt und sollte sich im weiteren Jahresverlauf stützend auf das Zulassungsgeschehen auswirken.

Das Auslandsgeschäft bleibt auf hohem Niveau stabil. Deutsche Fahrzeuge erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Im April 2005 gingen bei den deutschen Herstellern 2 Prozent mehr Aufträge aus dem Ausland ein als vor Jahresfrist. In den ersten vier Monaten dieses Jahres stiegen die Auslandsorder ebenfalls um 2 Prozent. Damit blieben die Bestellungen aus dem Ausland trotz des hohen Ölpreises, weltwirtschaftlicher Abkühlungstendenzen und eines schwachen Dollars auf erfreu¬lich stabilem Level.

Das Exportgeschäft bleibt die Stütze der Automobilkonjunktur. Im April stieg die Ausfuhr von Perso¬nenkraftwagen um nahezu 11 Prozent auf 345.400 Fahrzeuge. Mit diesem ausgesprochen starken Exportergebnis konnte die etwas schwächere Entwicklung der letzten beiden Monate wieder voll ausgeglichen werden, so dass die deutschen Hersteller im bisherigen Jahresverlauf mit 1,28 Mio. Pkw ebenso viele Fahrzeuge im Ausland absetzten wie ein Jahr zuvor.

Insbesondere in Westeuropa konnten die deutschen Pkw-Hersteller erfreuliche Zuwachsraten erzie¬len. So stieg ihre Ausfuhr in diese Region im ersten Quartal um gut 6 Prozent. Dabei bauten sie ihren Marktanteil in nahezu allen westeuropäischen Ländern weiter aus. Gut 45 Prozent aller Pkw-Zulas¬sungen und über die Hälfte des Dieselabsatzes in Westeuropa entfallen auf die deutschen Marken. Ihre Exporte in die zehn neuen EU-Länder waren dagegen aufgrund der schwachen Marktentwick¬lung rückläufig und auch ihre Ausfuhrmöglichkeiten in die USA waren durch den starken Euro beein¬trächtigt.

Die Produktion stieg dank des guten Exportergebnisses ebenfalls um 11 Prozent auf nahezu 503.000 Pkw. Saisonbereinigt wurden 5 Prozent mehr Personenkraftwagen in Deutschland herge¬stellt als im März. Im bisherigen Jahresverlauf stieg die Fertigung um 2 Prozent auf 1,82 Mio. Pkw. Damit bleibt die Schlüsselbranche Automobilindustrie ein wichtiger Garant für Wachstum und Be¬schäftigung in Deutschland.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61, 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070, Telefax: 069/97507261

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