Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Frühjahrsgutachten 2003: Reformtempo erhöhen für mehr Wachstum

(Berlin) - Zum Frühjahrsgutachten der wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute erklärt Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH):

"Die Wachstumsprognose der Institute belegt, dass es weder in 2003, noch in 2004 zu mehr Beschäftigung infolge eines selbsttragenden Aufschwungs kommen wird. Deshalb unterstützt das Handwerk die Institute bei ihren Forderungen nach substanziellen Reformen im Bereich der Renten- und Krankenversicherung und nach weiteren Reformen am Arbeitsmarkt. So steht noch die Umsetzung einer Reihe von Hartz-Vorschlägen aus - etwa die Rückführung von ABM, die Umstellung der Arbeitsförderung von Beitrags- auf Steuerfinanzierung und vor allem die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe für Erwerbsfähige, um die Kommunen finanziell zu stärken. Ziel der Reformen muss die Absenkung der Lohnzusatzkosten sein, um dadurch den beschäftigungsintensiven Mittelstand zu entlasten. Entsprechende nachhaltig wirkende Maßnahmen müssen - eingebettet in ein schlüssiges Gesamtkonzept - noch im ersten Halbjahr 2003 beschlossen werden.

Zudem unterstreicht das Handwerk die klare Absage der Forschungsinstitute an Steuererhöhungen. Steuererhöhungen egal welcher Art bremsen das Wachstum weiter aus. Das Handwerk warnt dabei insbesondere vor Diskussionen über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer. Sie verstärken die Verunsicherung sowie die Investitions- und Kaufzurückhaltung bei Bürgern und Betrieben. Notwendiges Vertrauen könnte hingegen durch die Umsetzung der Steuersenkungsstufen 2004 und 2005 in einem Schritt zum 1.1.2004 zurück gewonnen werden. Dies könnte auch bereits im laufenden Jahr einen wichtigen Impuls für Wachstum und damit mehr Beschäftigung auslösen.

Wenn nichts passiert, droht im Handwerk in diesem Jahr eine ähnlich negative Beschäftigten- und Umsatzentwicklung wie im Vorjahr, in dem Umsatzverluste von 25 Mrd. Euro und ein Beschäftigtenrückgang von 287.000 Mitarbeitern verbucht werden mussten."

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20 /21, 10117 Berlin Telefon: 030/206190, Telefax: 030/20619460

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