Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA)

Frühjahrsgutachten 2003 ist dringende Aufforderung zu durchgreifenden Sozial- und Arbeitsmarktreformen

(Berlin) - Das von den führenden sechs Wirtschaftsforschungsinstituten für das Jahr 2003 prognostizierte Wirtschaftswachstum von einem halben Prozent und für 2004 von 1,8 Prozent ist eine erneute dringende Aufforderung, durchgreifende Sozial- und Arbeitsmarktreformen durchzuführen. Noch nie hat sich die deutsche Wirtschaft länger am Rande einer Rezession bewegt als gegenwärtig, und noch nie lag die gesamtdeutsche Arbeitslosigkeit höher, als es die Forschungsinstitute jetzt voraussagen, erklärte Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt gestern in Berlin.

Die gegenwärtige Lage in Deutschland ist nur teilweise auf die ungünstigen weltwirtschaftlichen Bedingungen zurückzuführen. Vielmehr ist die wirtschaftlich höchst unbefriedigende Situation in Deutschland das Ergebnis zu hoher Arbeitskosten, eines überregulierten Arbeitsmarktes, ungelöster Probleme in der Kranken- und Rentenversicherung sowie einer übermäßigen Bürokratie, vor allem im Arbeitsrecht und auf dem Arbeitsmarkt, sagte Hundt.

In der derzeitigen dramatischen gesamtwirtschaftlichen Situation helfen nur schnelle und nachhaltige Reformen. Die Vorschläge des Bundeskanzlers reichen bei weitem noch nicht aus und dürfen deshalb auf keinen Fall noch zusätzlich verwässert werden.

Es gibt keine akzeptable Alternative zu Reformen in der sozialen Sicherung, im Arbeitsrecht und in der Arbeitsmarktpolitik. Wir benötigen endlich ein Durchbrechen der Blockaden und Zeichen für entschlossenes Handeln, die sich psychologisch und tatsächlich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Beschäftigungslage in Deutschland auswirken. Geschieht nichts, wird Deutschland dauerhaft in Insolvenzrekorden, weiter steigender Arbeitslosigkeit und einer Lehrstellenkrise verharren, erklärte Hundt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA) Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/20330, Telefax: 030/30331055

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