Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

Für den Kinderschutz in Vietnam / Sensibilisieren und Aufklären: DRV schult Touristiker vor Ort

(Berlin) - Immer wieder werden weltweit Kinder Opfer von Sexualstraftätern. Der Deutsche ReiseVerband (DRV) setzt sich aktiv für den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung im Tourismus ein und führt Workshops zum Kinderschutz durch, um Mitarbeiter touristischer Einrichtungen in den Urlaubsländern für das Thema zu sensibilisieren. Vor kurzem fand ein Destinationsworkshop in Ho Chi Minh City, dem ehemaligen Saigon statt. Die Stadt im Süden von Vietnam ist als Wirtschaftszentrum des Landes und zugleich als das Tor zum Mekong-Delta sowohl für Urlauber als auch Geschäftsreisende aus aller Welt ein interessantes Reiseziel. Über 90 Millionen Menschen leben in dem südostasiatischen Land - ein Viertel davon sind Kinder unter 16 Jahren. Und der Tourismus wächst stetig. Tourismus und Reisen sind zwar nicht die Ursache für sexuelle Ausbeutung von Kindern, Sexualstraftäter bedienen sich aber oftmals der touristischen Infrastruktur. Die deutsche Reisebranche zeigt daher Verantwortung, sich aktiv gegen den sexuellen Missbrauch Minderjähriger in Reiseländern einzusetzen.

Über 40 Teilnehmer aus Vietnam, Deutschland und Australien nahmen am zweitägigen Workshop - in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder gegen sexuelle Ausbeutung, ECPAT Deutschland - in Ho Chi Minh City teil. Ziel war es, das Bewusstsein der Touristiker vor Ort für den Kinderschutz zu erhöhen. Unterstützt wurde die Veranstaltung von den Reiseveranstaltern DER Touristik, Studiosus Reisen, Thomas Cook sowie FCm Travel Solutions, dem Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) und weiteren Partnern.

Ein besonderer Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Erörterung praxisnaher Fragestellungen und der Erarbeitung umsetzbarer Maßnahmen: Was können Touristiker gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern tun und welche Maßnahmen können sie im eigenen Betrieb bzw. in ihrer eigenen Branche (Hotel, Veranstalter/Agentur, Reiseleiterverband, Nicht-Regierungsorganisation) umsetzen? Wie kann man Geschäftsreisende auf die besonderen Herausforderungen und Gefahren vorbereiten, die sich hinsichtlich der sexuellen Ausbeutung von Kindern ergeben können? Was kann jeder Einzelne tun, wenn er zum Beispiel als Zeuge Kontakte zwischen einem Kind und einem Freier beobachtet? Wie können Reisende auf die Problematik aufmerksam gemacht werden?

Experten der vietnamesischen Regierung, des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF, der vietnamesischen und australischen Polizei, von vietnamesischen Kinderschutzorganisationen, der deutschen Reisebranche und ECPAT Deutschland bereicherten das Training durch ihre Vorträge und ihr Fachwissen und diskutierten intensiv mit den Teilnehmern. Sie informierten ausführlich über die aktuelle Situation der sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen im Tourismus und allgemein in Vietnam, über reisenden Straftäter und die Möglichkeiten im Umgang mit ihnen, den Kinderschutzkodex im Tourismus (Child Protection Code, TheCode.org), die gesetzlichen Grundlagen in Vietnam und in der Welt sowie über vorbildliche Praxisbeispiele in Touristik und Business Travel.

Durch den diesjährigen Trainingsworkshop konnten die bereits im vergangenen Jahr angestoßenen Sensibilisierungs- und Aufklärungsmaßnahmen fortgesetzt und vertieft sowie das vietnamesische und weltweite Netzwerk zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung im Tourismus zwischen Regierungen, Polizei, Tourismusindustrie und Kinderschutzorganisationen gestärkt und ausgebaut werden.
Hintergrund: Der weltweite Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung hat für die deutsche Tourismuswirtschaft höchste Priorität: Seit 2001 setzt sich der DRV aktiv für den Kinderschutz ein. Erklärtes Ziel ist es, Kinder in Urlaubsländern vor sexueller Ausbeutung zu schützen. Bereits in den vergangenen Jahren wurden erfolgreich Destinationsworkshops in der Dominikanischen Republik, Thailand, Kenia und Sri Lanka veranstaltet.

Mit den weltweiten Schulungen unterstreicht der führende deutsche Branchenverband der Touristik den Willen, mit vereinten Kräften gegen die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger im Tourismus vorzugehen. Nach Schätzungen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, UNICEF, werden weltweit etwa zwei Millionen Mädchen und Jungen schon in frühester Kindheit sexuell ausgebeutet. Die Täter zieht es dabei zunehmend auch nach Kambodscha und Vietnam. Die beiden südostasiatischen Länder stoßen auf wachsendes Interesse ausländischer Besucher und verzeichnen in den vergangenen Jahren steigende Gästezahlen auch aus Deutschland. Weitere Informationen zum Engagement des DRV für den Kinderschutz sind auf der DRV-Homepage zu finden unter: www.drv.de/fachthemen/nachhaltigkeit/kinderschutz.html

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV) Sibylle Zeuch, Pressesprecherin Schicklerstr. 5-7, 10179 Berlin Telefon: (030) 28406-0, Fax: (030) 28406-30

(sy)

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