Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

GEW: „CSU und CDU spielen mit Rechtsaußen wieder Doppelpass“ / Bildungsgewerkschaft kritisiert geplante Unterschriften gegen EU-Beitritt der Türkei scharf

(Frankfurt/Main) – Als „unverantwortlichen Populismus“ hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die von CDU/CSU geplante Unterschriftenaktion gegen den EU-Beitritt der Türkei scharf kritisiert.
„Der Vorstoß hat innen- und außenpolitisch fatale Folgen. Statt auf Integration und die Gestaltung eines Dialogs der unterschiedlichen Kulturen in Deutschland und Europa setzen die C-Parteien auf Ausgrenzung. Das ist keine zukunftsfähige, sondern eine rückwärtsgewandte Politik“, sagte GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange am Dienstag, 12. Oktober, in Frankfurt a.M. „Die Unterschriftensammlung ist ein Schlag ins Gesicht aller in Deutschland, die seit vielen Jahren große Integrationsleistungen erbracht haben.“ Erzieherinnen und Lehrkräfte bemühten sich in vielfältiger Weise um eine erfolgreiche Integration junger Menschen türkischer Abstammung. Dabei habe die Akzeptanz unterschiedlicher Kulturen und der Abbau von Vorurteilen zentrale Bedeutung. „Bereits das Kopftuchverbot für muslimische Lehrerinnen hat Fragen aufgeworfen. Wenn jetzt auch noch mit populistischen Methoden Stimmung gegen die Türkei gemacht wird, sind unsere Bemühungen um Integration und friedliches Zusammenleben in der Schule umsonst“, sagte die GEW-Chefin.

Stange warnte CDU/CSU davor, nach den Wahlerfolgen rechtsextremer Parteien mit dem Feuer zu spielen. „Der Versuch, mit den Rechtsaußen wieder Doppelpass zu spielen, ist politische Brandstiftung. CSU und CDU wollen mit dieser diskriminierenden Aktion Wählerstimmen im braunen Sumpf fischen.
Diese Strategie gibt all denen Auftrieb, die gewalttätig, mit ausländerfeindlichen Parolen durch die Straßen ziehen und ihren Einzug in die Parlamente vorantreiben“, unterstrich Stange. Eine sich demokratisch verstehende Volkspartei dürfe Ängste und Vorurteile von Menschen nicht so verantwortungslos instrumentalisieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt Telefon: 069/78973-0, Telefax: 069/78973-201

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