Pressemitteilung | (VDGH) Verband der Diagnostica-Industrie e.V.

GKV-Patienten können hoffen: Labordiagnostische Innovationen schneller verfügbar / Gesundheitsreform: Diagnostica-Industrie begrüßt höhere Transparenz für den Bewertungsausschuss

(Frankfurt) - Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) begrüßt die Absicht der Bundesregierung, transparente und verlässliche Verfahren für die Aufnahme neuer medizinischer Leistungen in den Erstattungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu etablieren. "Wird diese politische Absicht konsequent umgesetzt, dann besteht Hoffnung, dass endlich auch gesetzlich Krankenversicherte von innovativen Labortests profitieren", betonte der VDGH-Vorsitzende Dr. Volker Oeding in Berlin.

"Seit mehr als fünf Jahren sind keine neuen Labortests in den GKV-Leistungskatalog aufgenommen worden, nicht, weil ihr medizinischer Nutzen umstritten ist, sondern weil sich Ärzte und Krankenkassen nicht über die Honorierung einigen können. Der Leidtragende ist der Kassenpatient." Oeding machte darauf aufmerksam, dass für GKV-Versicherte neue Labortests nur dann erbracht werden können, wenn sie im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) aufgenommen sind. Er begrüßte daher, dass die Arbeit des zuständigen Entscheidungsgremiums der Ärzte- und Kassenvertreter, des Bewertungsausschusses, transparenter werden soll.

Der Bewertungsausschuss ist für die Einführung neuer Laborverfahren zuständig, weil die Kosten für Reagenzien und Diagnosegeräte Bestandteil des ärztlichen Honorars sind und anders als etwa Arzneimittel nicht direkt von den Krankenkassen bezahlt werden. Aus diesem Grund fordert der VDGH, auch für den Bewertungsausschuss ein transparentes und verlässliches Verfahren, Antrags- und Anhörungsrechte für Patienten und Hersteller sowie klar definierte Fristen zur Entscheidungsfindung. Verstreichen die Fristen, dann sollten die neuen Diagnoseverfahren als GKV-erstattungsfähig gelten.

"Alle Beteiligten brauchen klare Regeln. Nur dann können unsere Unternehmen Investitionen verlässlich planen und weiterhin ihre Rolle als Jobmotor spielen", betonte der Verbandschef. Die rund 80 Mitgliedsunternehmen des VDGH, die Diagnostica und diagnostische Systeme für die ärztliche Praxis herstellen, haben ihre Mitarbeiterzahl in den letzten Jahren kontinuierlich auf gut 21.500 gesteigert. Im ersten Halbjahr 2006 erwirtschafteten sie in Deutschland einen Umsatz von 838 Millionen Euro, ein Wachstum von 0,5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2005. Die GKV wendet rund 2,3 Prozent ihrer Ausgaben für Labormedizin auf. Gleichzeitig ist die Labormedizin aber an zwei Drittel aller klinischen Diagnosen maßgeblich beteiligt.

Der VDGH-Vorsitzende hob auch den ausgeprägten Wettbewerb im Laborbereich hervor. "Der Diagnostica-Sektor ist einer der ganz wenigen Bereiche im deutschen Gesundheitswesen, in denen - neben dem Ringen um beste Qualität - auch echter Preiswettbewerb herrscht", betonte der VDGH-Vorsitzende. Da die Kosten für Laborreagenzien und -geräte aus dem ärztlichen Honorar bezahlt werden, habe der Arzt ein wirtschaftliches Interesse an einem optimalen Preis-Leistungsverhältnis.

Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von rund 80 Unternehmen. Sie stellen zur Diagnose menschlicher Krankheiten entsprechende Untersuchungssysteme und Reagenzien her. Die Unternehmen erwirtschaften in Deutschland einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden Euro.

Quelle und Kontaktadresse:
VDGH Verband der Diagnostica-Industrie e.V., im VCI (Haus der Chemie) Pressestelle Karlstr. 19-21, 60329 Frrankfurt Telefon: (069) 2556-1731, Telefax: (069) 236650

(bl)

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