Pressemitteilung | Hotelverband Deutschland e.V. (IHA) - Hauptgeschäftsstelle

Gastgewerbe und EU-Kommission tischen zur Koalitionsrunde in Deutschland auf: Ermäßigter Mehrwertsteuersatz für Hotellerie und Gastronomie

(Berlin) - EU-Kommissionspräsident Prodi hat der deutschen Bundesregierung eine Steilvorlage geliefert, die neuesten Erkenntnisse der europäischen Nachbarn mit reduzierten Mehrwertsteuersätzen auf arbeitsintensive Dienstleistungen endlich auch in Deutschland umzusetzen, die Gastronomie als arbeitsintensive Dienstleistung anzuerkennen und die Wettbewerbsverzerrung für Deutschlands Hotellerie zu beseitigen.

Auf große Zustimmung von Hotelverband Deutschland (IHA) und Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) stößt der jüngste Vorschlag von EU-Kommissionspräsident Romano Prodi, die Versuchsperiode für die Anwendung ermäßigter Mehrwertsteuersätze auf arbeitsintensive Dienstleistungen um zunächst ein Jahr zu verlängern. „Die EU-Kommission hat damit das lange erwartete Zeichen gesetzt, das auch in den laufenden Koalitionsverhandlungen in Deutschland Gehör finden sollte, wenn die neue Bundesregierung die Massenarbeitslosigkeit nachhaltig abbauen will“, lobt Fritz G. Dreesen, Vorsitzender des Hotelverbands, den Brüsseler Vorstoß.

Der Hintergrund: Gegen den Widerstand des deutschen Finanzministers startete die Europäische Union im Jahr 2000 in neun Ländern einen Modellversuch mit reduzierten Umsatzsteuersätzen auf arbeitsintensive Dienstleistungen wie z. B. Reparaturen an Fahrrädern, Schuhen und Kleidung, Reinigungsdienste in Privathäusern und häusliche Pflegedienste sowie im Frisörhandwerk (Niederlande) und im Bauhandwerk (Frankreich). Mit der neuen EU-Initiative soll den teilnehmenden Ländern mehr Zeit gegeben werden, die Auswirkungen der ermäßigten Mehrwertsteuer für diese Dienstleistungen auf Umsatz und Beschäftigung und damit auch das Steueraufkommen zu analysieren. Die übrigen europäischen Länder wollten schon immer die Gastronomie in die Liste der arbeitsintensiven Dienstleistungen aufnehmen, waren aber am Veto von Finanzminister Eichel gescheitert.

Schon jetzt aber bestätigen die bisherigen inoffiziellen Berichte der Mitgliedsstaaten an die Europäische Kommission die positiven Auswirkungen des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes auf Umsatz und Beschäftigung in den geförderten Sektoren: Beide steigen, während die Schwarzarbeit zurückgeht.

„Die Position des Hotelverbandes Deutschland (IHA), wonach sich eine Reduzierung der Mehrwertsteuer für Beherbergungsleistungen durch Umsatzsteigerungen und Mehrbeschäftigung finanzieren wird, ist damit eindrucksvoll untermauert“, zieht Fritz G. Dreesen ein erstes Fazit und fordert schnelle Konsequenzen auch in Deutschland.

DEHOGA und Hotelverband Deutschland (IHA) appellieren daher an die rot-grünen Koalitionäre, endlich ihren europaweit isolierten Widerstand gegen die Einführung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Beherbergungsleistungen und gegen die Einbeziehung der Gastronomie in die arbeitsintensiven Dienstleistungen aufzugeben.

Quelle und Kontaktadresse:
Hotelverband Deutschland (IHA) e. V. Am Weidendamm 1a 10117 Berlin Telefon: 030/590099690 Telefax: 030/590099699

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