Gegen Gießkannenprinzip: Deutscher Hausärzteverband fordert gerechtere Vergütung

(Berlin) - Der Deutsche Hausärzteverband hat mit Blick auf die zweite Runde der Honorarverhandlungen für die Kassenärzte in Deutschland am heutigen Mittwoch eine gerechtere Vergütung für die Hausärzte gefordert. "Die sprechende Medizin trägt heute die Hauptlast der Versorgung", sagte der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt. "Statt Honorarsteigerungen nach dem Gießkannenprinzip brauchen wir eine gezielte Förderung für die Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland."

"In dünn besiedelten Gebieten fährt der Hausarzt heute für 20 Euro kilometerweit zu seinen Patienten raus. Das ist betriebswirtschaftlich nicht abzubilden und unter tariflichen Gesichtspunkten prekär", so Weigeldt. "Vor allem die arbeitsintensiven Kernleistungen der Hausärzte, die die Gesamtkonstitution ihrer Patienten im Blick haben, müssen besser und kalkulierbarer vergütet werden." Der Hausärzteverband erwarte, dass der Forderungskatalog für die Hausärzte präzisiert und erweitert wird.

Die Forderung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), künftig einen Zuschlag für Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis (Verah) zu erhalten, wird vom Hausärzteverband positiv aufgenommen. Das Verah-Konzept ist bereits 2008 vom Deutschen Hausärzteverband entwickelt worden und hat sich vor allem in den Verträgen zur Hausarztzentrierten Versorgung bewährt. "Wir begrüßen, dass das Modell, das Hausarztpraxen entlastet und bundesweit das Erfolgreichste seiner Art ist, nun flächendeckend eingesetzt werden soll", so Weigeldt.

Für den Verlauf der Honorarverhandlungen hofft der Deutsche Hausärzteverband auf eine zügige Einigung der Vertragspartner ohne Eröffnung eines Schiedsverfahrens.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärzteverband e.V., Büro des Bundesvorsitzenden Berlin Kirsten B. Schröter, Pressesprecherin Bleibtreustr. 24, 10707 Berlin Telefon: (030) 88714373-35, Fax: (030) 88714373-40

(sy)