Pressemitteilung | Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)

Gegen das Vergessen, für das Miteinander / Europatag: BDL startet viernationale Fortbildungsreihe

(Berlin) - "Treffen sich junge Menschen aus vier Nationen..." So könnte auch ein Witz anfangen. Allerdings nicht, wenn es dabei um Geschichte und das eigene Erinnern geht. Dann handelt es sich um die viernationale Fortbildungsreihe des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) und seiner Partner. Ende Mai ist es soweit: Teilnehmer aus Frankreich, Deutschland, Serbien, Bosnien-Herzegowina treffen sich zum ersten von drei Seminaren, um die geschichtsträchtige Arbeit mit Jugendlichen bei interkulturellen Begegnungen in den Focus zu nehmen.

"Frieden in Europa ist kein Geschenk", stellt die BDL-Bundesvorsitzende Kathrin Funk fest: "Er wächst aus gegenseitigem Verständnis. Darum bleibt es auch ein Jahrhundert nach dem ersten Weltkrieg wichtig, sich über Grenzen hinweg mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen", begründet sie das BDL-Engagement.

"Dazu wollen wir mit unserer Fortbildungsreihe »Geschichte und Erinnern« ermutigen und den Teilnehmern Methoden und Ansätze - also das Handwerkszeug für die aktive Auseinandersetzung bei internationalen Begegnungen liefern", so Funk. Im Mai geht es dafür nach Narbonne (Frankreich). Dort wird die Gruppe den biografischen Ansatz nutzen, um den Spuren in Kriegstagebüchern und Romanen zu folgen. Im Oktober geht es in Berlin anhand öffentlicher Symbole, Plätze und visueller Medien um den pädagogischen Ansatz des Erinnerns. Und im kommenden Jahr werden in Serbien und Bosnien-Herzegowina Bräuche und die Instrumentalisierung von Geschichte und Erinnern methodisch bearbeitet.

"Mit diesem anspruchsvollen Programm gegen das Vergessen wollen wir den Austausch der europäischen Nationen stärken", so die Vorsitzende des größten Jugendverbandes im ländlichen Raum. Mit Stolz schaut sie auf die innovative Fortbildungsreihe, die der BDL gemeinsam mit seinen Partnern stemmt und die vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) unterstützt wird. Auch das ist eine Besonderheit. An sich werden vom DFJW geförderte Programme nur für eine dritte Nation geöffnet. Aufgrund der geschichtlichen Besonderheit wird bei dieser Seminarreihe jedoch eine viernationale Begegnung gefördert.

Der BDL ist seit jeher in transnationalen Netzwerken verankert. Seine Landesverbände sind über Ländergrenzen hinweg aktiv. Dazu gehört z.B. die enge deutsch-polnische Zusammenarbeit der Berlin-Brandenburgischen Landjugend, die deutsch-russischen Austauschprogramme der Bayerischen Jungbauernschaft oder die deutsch-französische Begegnungen der südlichen Landesverbände.

"Wir wollen den interkulturellen Austausch unserer Landjugendlichen weiter stärken. Unsere Fortbildungsreihe ist darin ein neuer Baustein", betont Kathrin Funk. "Denn eins ist klar: Fremdenfeindlichkeit, Europaskepsis oder Missgunst gegenüber anderen europäischen Staaten lassen sich am besten im Miteinander ausräumen. Ein Urlaubstrip reicht vielleicht, um ins Gespräch zu kommen. Für echtes Verständnis müssen wir jedoch gemeinsam aktiv werden und die Sichtweisen, Kulturen und Gebräuche des Anderen kennen. Das ist die Grundlage für ein demokratisch gesinntes friedliches europäisches Miteinander", fasst die BDL-Bundesvorsitzende zusammen.

Die Fortbildungsreihe geht vom 3. bis 10. Oktober 2015 in Berlin in seine zweite Runde. Im Rahmen verfügbarer Plätze sind noch Anmeldungen möglich. Über die anderen Multiplikatorenfortbildungen für Teamer interkultureller Begegnungen und die Tandemsprachkurse informiert die Website des BDL.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend im Deutschen Bauernverband e.V. (BDL), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-253, Fax: (030) 31904-206

(sy)

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