Pressemitteilung |

Geheimplan der Stromriesen / Noch mehr Kosten für die Bürger? Energiewende braucht seriöse Konzepte

(Berlin) - Die Atomindustrie will den Abriss der Meiler durch den Staat finanzieren zu lassen. Der "Geheimplan" (Der Spiegel) stößt auf breiten Widerstand. Kein Wunder, denn die Energiewende ist nur mit Gebäudesanierung wirklich zu schaffen.

Der deutsche Steuerzahler, der über den Eigenverbrauch von Atomstrom sowie über die Mitfinanzierung staatlicher Zuschüsse bereits jahrzehntelang für Investition und Forschung in die Kernkraft bezahlt hat, soll nun auch noch das Restrisiko tragen: Laut Information des "Spiegel" wollen die drei großen Energiekonzerne ENBW, Eon und RWE ihr gesamtes deutsches Atomgeschäft an den Bund übertragen - in Form einer öffentlich-rechtlichen Stiftung. Diese soll die Meiler bis zum Atomausstieg 2022 betreiben und gleichzeitig für den milliardenteuren Abriss der Atomkraftwerke und die Lagerung der radioaktiven Abfälle verantwortlich sein.

Der Gesamtverband Dämmstoffindustrie e.V. GDI möchte hierzu richtig stellen: "Ganz gleich, wie sich die Energiewende in den nächsten Jahren gestalten wird, so kann es nicht sein, dass eine ganze Branche sich dabei ihrer Verantwortung entzieht und diese dem Staat und damit den Bürgen aufbürdet", so GDI-Geschäftsführerin Marianne Tritz.

Tritz betont des Weiteren, dass sich anhand solcher bizarren Ausstiegsszenarien erneut zeige, wie wichtig es sei, künftig noch mehr Energie einzusparen anstatt sie überhaupt erst zu verbrauchen.

Größtes Einsparpotenzial für Deutschland berge die energetische Gebäudesanierung: 40 Prozent des Primärenergieverbrauches in Deutschland entfalle auf den Gebäudesektor. Von den 20 Millionen deutschen Gebäuden seien 65 Prozent sanierungsbedürftig und hätten nur einen schlechten oder mäßig baulichen Wärmeschutz. Die meiste Energie in diesen Gebäuden ginge durch unzureichend gedämmte Wände, Dächer und Kellerdecken verloren, so Tritz.

Die aktuelle "Metastudie Wärmedämmung" des Forschungsinstituts für Wärmeschutz e.V. München (FIW) zeige auf, dass man die deutschen Atommeiler bereits heute ausschalten könne. So belegten die FIW-Wissenschaftler, dass allein durch Wärmedämmung aller deutschen Wohngebäude mehr als doppelt so viel Endenergie (Heizung) eingespart werden könnte wie die Energie, die in Form von Strom von allen deutschen Atomkraftwerken zusammen in 2013 produziert wurde.

Die vollständige FIW-Studie ist abzurufen unter
http://www.fiw-muenchen.de/metastudie_waermedaemmstoffe.php

Quelle und Kontaktadresse:
GDI Gesamtverband Dämmstoffindustrie Pressestelle Friedrichstr. 95, 10117 Berlin Telefon: (030) 27594451, Fax: (030) 28041956

(cl)

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