Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM)

Gelder der Superabgabe müssen zur Milchmarktbereinigung reinvestiert werden / Hilfen für Schweinehalter und Ernteausfälle aus der Krisenreserve

(Freising) - Am Montag werden sich die Agrarminister der Länder in Berlin treffen, um über die Verteilung der EU-Hilfsgelder zu beraten. Aus dem EU-Hilfspaket in Höhe von 500 Mio. Euro soll Deutschland 69 Mio. Euro erhalten. National kann das Geld flexibel unter den von der Krise betroffenen Milchviehhaltern, Schweinezüchtern oder von Dürre betroffenen Landwirten verteilt werden. Finanziert wird das Hilfspaket der EU nicht etwa aus der Krisenreserve, sondern aus den Mitteln der von den Milchviehhaltern letztmalig gezahlten Superabgabe.

"Es steht außer Frage, dass die Schweinezüchter und die von Dürre betroffenen Landwirte dringend Hilfen brauchen. Allerdings ist für uns nicht einzusehen, warum dies mit den Mitteln der Superabgabe geschehen soll, die die Milchviehhalter aus eigener Tasche bezahlt haben. Hierfür würden sich stattdessen die Krisenreserven der EU geradezu anbieten", kritisiert BDM-Vorsitzender Romuald Schaber.

Die Summe, die mit 69 Mio. Euro für Deutschland im Raum steht, ist verglichen mit den Wertschöpfungsverlusten in Höhe von 4 Milliarden Euro, die die deutschen Milchviehhalter zu verzeichnen haben, ohnehin nicht mehr als ein Tropfen auf einen heißen Stein. Würde man die Summe ausschließlich den Milchviehhaltern zur Verfügung stellen, würde sie eine Hilfe von 0,2 Cent pro kg Milch bedeuten. Der BDM fordert daher, die 900 Mio. Euro Superabgabe gänzlich zur Krisenbewältigung im Milchmarkt einzusetzen.

"Setzt man die Mittel der Superabgabe gezielt für eine Marktbereinigung des Überangebots ein, wird das Geld der Milchviehhalter für den Steuerzahler kostenneutral reinvestiert. Die BDM-Milchviehhalter haben es satt, für staatliche Hilfen gesellschaftlich kritisiert zu werden, die sie weder gefordert haben noch als tatsächlich hilfreich empfinden. Ihr Ziel ist es, den Markt aktiv in Ordnung zu bringen statt die Krise auszusitzen und finanzielle Trostpflästerchen zu erhalten, die nicht ansatzweise die betriebliche Situation lindern könnten", erklärt Schaber weiter.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) Pressestelle Gutenbergstr. 7-9, 85354 Freising Telefon: (08161) 5384730, Fax: (08161) 53847350

(cl)

NEWS TEILEN: