Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

Genossenschaften in Deutschland mit 20 Millionen Mitgliedern auf Expansionskurs / Vereinte Nationen würdigen Rechtsform durch Internationales Genossenschaftsjahr 2012

(Berlin) - "In einem Umfeld, in dem erfreulich viele Bürgerinnen und Bürger sich stärker in politische und wirtschaftliche Entscheidungsprozesse einbringen möchten, bietet die Unternehmensform Genossenschaft ein Beteiligungskonzept, mit dem sich aktuelle Probleme ohne Staatshilfe und durch Bürgerengagement anpacken lassen." Dies erklärt der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich, am Mittwoch im Vorfeld einer Veranstaltung zum Internationalen Jahr der Genossenschaften 2012 in Berlin. Die deutschen genossenschaftlichen Verbände - der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV), der Deutsche Raiffeisenverband (DRV), der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), der Mittelstandsverbund (ZGV), der Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften (ZdK) und der BVR - erwarten aus diesem Anlass Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel als Festrednerin auf ihrer Abendveranstaltung in Berlin. DGRV-Präsident Manfred Nüssel betont vorab, dass insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Stärke des genossenschaftlichen Geschäftsmodells deutlich werde: "Bodenständige Geschäftsmodelle, ein starker Verbund und selbst getragene Sicherungseinrichtungen sind ein stabiles Fundament für die Genossenschaften in Deutschland."

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2012 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften ausgerufen. Sie ehren damit eine Urform wirtschaftlichen Handelns: Das Erreichen eines wirtschaftlichen Erfolges in der Gemeinschaft. Ob im Wohnungsbau, in der Landwirtschaft, bei Dienstleistungen oder in der Finanzwirtschaft: Genossenschaften fördern in allen Regionen der Welt die gemeinsamen Interessen ihrer Mitglieder und leisten damit einen wertvollen Beitrag für die Regionen. Sie unterstützen die Wirtschaftskreisläufe vor Ort und sorgen für lokale Beschäftigung. Dabei erleben sie stetig wachsenden Zuspruch. Allein Deutschland zählt 7.600 Genossenschaften aller Sparten mit insgesamt 20 Millionen Mitgliedern. Weltweit sind 800 Millionen Menschen Mitglied einer Genossenschaft und dies in über 100 Ländern. Genossenschaften stellen mehr als 100 Millionen Arbeitsplätze bereit.

Die Vereinten Nationen würdigen mit dem Genossenschaftsjahr 2012 ein System, das sich seit der Zeit seiner Gründerväter Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch bis in Zeiten der Globalisierung hinein als robust und leistungsfähig erwiesen hat. In der beginnenden Industrialisierung des 19. Jahrhunderts, durch Kriege oder durch soziales Leid in Bedrängnis geraten, bündelten die Pioniere der Genossenschaftsbewegung ihre Kräfte. Sie bekämpften die Existenzkrise des Mittelstandes durch freiwillige Kooperationen: "Hilfe durch Selbsthilfe" war und ist das zentrale Motto der Genossenschaften. Das Identitätsprinzip - also die Identität von Kunden und Eigentümern - und auch die demokratische Rechtsform nach dem Prinzip "ein Mitglied - eine Stimme" unterscheiden eine Genossenschaft von anderen Formen der kooperativen Zusammenarbeit.

Quelle und Kontaktadresse:
BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V., Hauptgeschäftsstelle Melanie Schmergal, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Schellingstr. 4, 10785 Berlin Telefon: (030) 20210, Telefax: (030) 20211900

(cl)

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