Gesamtmetall: "Firmen suchen zur Zeit dringend 5.000 Lehrlinge"

(Köln) - Für die klassischen Metallberufe werden weiterhin Lehrlinge gesucht. Ende Juli waren bei den Arbeitsämtern 31.000 Ausbildungsplätze gemeldet, aber nur 26.000 interessierte Bewerber registriert. Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Hans Werner Busch: "Unsere Firmen suchen zur Zeit dringend 5.000 Lehrlinge. Wir bieten eine absolute Top-Ausbildung in den modernen technischen Berufen und bezahlen unsere Facharbeiter nach der Ausbildung sehr gut." Busch sieht Anlass zu der Hoffnung, dass im neuen Ausbildungsjahr 2002/2003 über sämtliche Metall- und Elektroberufe gerechnet wieder rund 70.000 neue Lehrverträge abgeschlossen werden können. "Damit würden wir den historischen Höchststand vom letzten Jahr einstellen," sagte Busch.

Bei Gesamtmetall herrscht Unverständnis über die Haltung der IG Metall in der Ausbildungsfrage. Busch: "Unsere Betriebe bekommen seit Jahren kein gutes Wort von der Gewerkschaft zu hören, obwohl sie die Zahl der Ausbildungsverträge innerhalb von knapp zehn Jahren um 60 Prozent erhöht haben. Daran haben wir uns schon gewöhnt. Dass die IG Metall sich nun lauthals über eine angeblich mangelnde Ausbildungsbereitschaft der Firmen beklagt, zeugt von schlimmer Ignoranz, die nur durch den Wahlkampf zu erklären ist."

Keine politische Bedeutung misst Busch der gewerkschaftlichen Forderung nach einer Ausbildungsplatzabgabe bei. "Das ist ein uralter Hut, den die Bildungspolitiker der IG Metall in schöner Regelmäßigkeit zweimal im Jahr spazieren tragen", sagte Busch. "Wer uns in der nächsten Legislaturperiode auch immer regieren wird, dürfte klug genug sein, dieses Instrument in der Mottenkiste zu lassen."

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