Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Gespaltene Automobilkonjunktur

(Frankfurt) - Für die Analyse der konjunkturellen Lage in der deutschen Automobilindustrie ist im Berichtsmonat der Vorjahresvergleich nur bedingt aussagekräftig, da der Februar 2001 nur 20 Arbeitstage hatte, der Februar 2000 hingegen 21. Zudem ist der Vorjahresmonat außergewöhnlich positiv ausgefallen. Die saisonbereinigte Entwicklung gegenüber dem Vormonat ist daher wesentlich aussagefähiger.

Wie bereits im vergangenen Jahr profitierte die deutsche Automobilindustrie auch in den beiden ersten Monaten dieses Jahres von dem lebhaften Auslandsgeschäft. Im bisherigen Jahresverlauf exportierten die deutschen Hersteller 635.000 Personenkraftwagen, das waren 15 Prozent mehr als in den ersten beiden Monaten 2000. Im Februar legten die Pkw-Lieferungen ins Ausland um 3 Prozent auf 322.600 Personenkraftwagen zu. Saisonbereinigt blieb die Pkw-Ausfuhr um 4 Prozent hinter dem Januarergebnis zurück. Die Auftragseingänge aus dem Ausland nach deutschen Personenkraftwagen übertrafen im bisherigen Jahresverlauf das entsprechende Vorjahresniveau um 18 Prozent, im Februar 2001 fielen sie um 7 Prozent höher aus als ein Jahr zuvor.

Der Binnennachfrage nach deutschen Personenkraftwagen fehlt nach wie vor der Schwung. Bis einschließlich Februar 2001 gingen 3 Prozent weniger Inlandsorder bei den deutschen Herstellern ein als ein Jahr zuvor. Im Februar 2001 stagnierten die Bestellungen saisonbereinigt auf Vormonatsniveau. Auch die Neuzulassungen von Personenkraftwagen verharrten im Berichtsmonat saisonbereinigt in etwa auf dem Januarergebnis. Seit Jahresbeginn unterschritt der Pkw-Absatz das Vorjahresvolumen um 5 Prozent.

In diesem schwierigen Marktumfeld setzten sich die deutschen Konzernmarken positiv ab. Sie konnten ihr Absatzergebnis im bisherigen Jahresverlauf leicht steigern, während die ausländischen Hersteller ein Zulassungsrückgang um 15 Prozent hinnehmen mussten. Die deutschen Konzernmarken erhöhten ihren Anteil auf dem deutschen Markt um 4 Prozentpunkte auf über 72 Prozent.

Mit knapp einer Million Automobilen wurden im bisherigen Jahresverlauf 12 Prozent mehr Fahrzeuge hergestellt als Anfang 2000. Im Berichtsmonat fertigten die deutschen Hersteller je ein Prozent mehr Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge. Damit erzielte die deutsche Automobilindustrie das bisher höchste Fertigungsergebnis in einem Februar, erreichte saisonbereinigt aber nicht ganz das Vormonatsvolumen. Im bisherigen Jahresverlauf ist der Dieselanteil an der Produktion weiter erfreulich gestiegen; er liegt jetzt bei nahezu 40 Prozent.

Der Auslandsabsatz von Nutzfahrzeugen stieg im Berichtsmonat saisonbereinigt gegenüber Januar um 1 Prozent. Bis einschließlich Februar dieses Jahres legte das Exportvolumen um 14 Prozent zu. Die Neuzulassungen im Inland fielen in diesem Zeitraum um 3 Prozent schwächer aus. Saisonbereinigt zogen die Neuanmeldungen im Berichtsmonat gegenüber Januar 2001 um 3 Prozent an. Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen insgesamt hat sich im bisherigen Jahresverlauf um 8 Prozent belebt.


Personenkraftwagen

Die Produktion von Personenkraftwagen stieg im Februar 2001 um 1 Prozent auf 463.000 Einheiten. Arbeitstäglich bereinigt - 20 Arbeitstage im Berichtsmonat gegenüber 21 im Februar 2000 - erhöhte sich die Fertigung um 6 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf fertigten die deutschen Pkw-Hersteller 916.100 Fahrzeuge, das waren 12 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Der Export von Personenkraftwagen legte im Berichtsmonat um 3 Prozent auf 322.600 Einheiten zu. Arbeitstäglich bereinigt lag das Plus bei über 8 Prozent. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres steigerten die deutschen Hersteller ihr Ausfuhrvolumen um 15 Prozent auf 635.000 Fahrzeuge.

Der Absatz von Personenkraftwagen verharrte im Februar 2001 saisonbereinigt auf Vormonatsniveau. Seit Anfang dieses Jahres wurden in Deutschland 482.200 Personenkraftwagen neuangemeldet, das entsprach einem Minus gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent.

Das Ordervolumen deutscher Personenkraftwagen erreichte im Februar das Vorjahresniveau. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres verzeichneten die deutschen Pkw-Hersteller einen Nachfrageanstieg um insgesamt 10 Prozent.


Nutzfahrzeuge

Die Fertigung von Nutzfahrzeugen übertraf im Februar 2001 das Vorjahresvolumen um 1 Prozent. Während in der Gewichtsklasse bis 6 t die Produktion um 6 Prozent ausgeweitet wurde, ging die Herstellung von Nfz über 6 t um 5 Prozent und das von Bussen um 15 Prozent zurück. Arbeitstäglich bereinigt - 20 Arbeitstage im Februar 2001 gegenüber 21 im Vorjahresmonat - rollten 6 Prozent mehr Nutzfahrzeuge von den Bändern als vor Jahresfrist. Im bisherigen Jahresverlauf wurden 11 Prozent mehr Nutzfahrzeuge gefertigt.

Die Ausfuhr von Nutzfahrzeugen stieg im Berichtsmonat um 8 Prozent auf 23.900 Einheiten. Sowohl im Nfz-Bereich bis 6 t als auch über 6 t konnte ein Zuwachs erzielt werden (+7 bzw. +12 Prozent). Hingegen gingen die Lieferungen von Bussen ins Ausland um 15 Prozent zurück. Bereinigt um den fehlenden Arbeitstag exportierten die deutschen Nfz-Hersteller 4 Prozent mehr Fahrzeuge ins Ausland als ein Jahr zuvor. Bis einschließlich Februar 2000 wurde das Ausfuhrergebnis des Vorjahres um 14 Prozent übertroffen.

Der Nfz-Absatz ging im Februar um 10 Prozent auf 20.800 Einheiten zurück. Saisonbereinigt wurde das Vormonatsergebnis jedoch um 3 Prozent überschritten. Seit Anfang dieses Jahres blieb das Zulassungsvolumen um 3 Prozent hinter dem vergleichbaren Vorjahresergebnis zurück.

Die Auftragseingänge insgesamt lagen im Berichtsmonat um 6 Prozent unter dem Vorjahresvolumen. Dabei gingen die Inlandsorder um 29 Prozent zurück, die Bestellungen aus dem Ausland fielen dagegen um 10 Prozent höher aus. Seit Januar 2001 verzeichneten die deutschen Nfz-Hersteller einen Orderanstieg um 8 Prozent.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070 Telefax: 069/97507261

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