Pressemitteilung | Deutsches Kinderhilfswerk e.V.

Gestiegene Ausgaben für die Kinder- und Jugendarbeit machen Hoffnung

(Berlin) - Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht einen Hoffnungsschimmer für die Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland. Nach den heute (23. Januar 2015) vorgelegten Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind die Ausgaben für die Kinder- und Jugendarbeit im Jahre 2013 um fast 68 Millionen Euro gestiegen. Gleichzeitig ist der Anteil der Aufwendungen für die Kinder- und Jugendarbeit an den Gesamtausgaben der Kinder- und Jugendhilfe mit 4,77 Prozent auf den niedrigsten Wert seit Inkrafttreten des Kinder- und Jugendhilfegesetzes gefallen. Das zeigt den zunehmenden Bedeutungsverlust der Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland insgesamt.

"Die heute vorgelegten Zahlen lassen uns zumindest ganz am Ende des Tunnels ein wenig Licht sehen. Durch die chronische Unterfinanzierung der letzten Jahre mussten immer wieder Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen ihre Arbeit ganz einstellen oder sind permanent in ihrer Existenz bedroht. Dabei wird an Szenetreffpunkten oder im Spielmobil, in Jugendzentren, Verbänden, Zirkusprojekten, Zeltlagern, auf dem Abenteuerspielplatz oder auf der Straße wertvolle pädagogische Arbeit geleistet, die unbedingt erhalten werden muss. Insbesondere arme Kinder leiden unter der schlechten finanziellen Ausstattung in diesem Bereich. Armut stellt für Kinder ein bedrohliches Entwicklungsrisiko dar. Es ist erforderlich, dass alle Beteiligten der Kinder- und Jugendarbeit eine besondere Empathie für diese Gruppe entwickeln. Das ist jedoch nur möglich, wenn entsprechende Personal- und Ausstattungsressourcen vorhanden sind", betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Kinder- und Jugendarbeit ist eine wichtige Ergänzung zum leistungsbezogenen Lernen in der Schule. Denn hier können Kinder und Jugendliche eigene Akzente setzen, sich neue soziale Beziehungen erschließen, selbst Strukturen gestalten und eigenen, individuellen Vorlieben und Kompetenzen nachgehen, die oftmals im Schulkontext nicht zum Tragen kommen. Zudem entwickeln sie dort gesellschaftlich bedeutsame Schlüsselqualifikationen. Zugleich brauchen Kinder- und Jugendliche offene, freie Räume zur Entfaltung eigenständigen Engagements, um eine aktive partizipationsorientierte Rolle in der Gesellschaft zu entwickeln.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Kinderhilfswerk e.V. Uwe Kamp, Pressesprecher Leipziger Str. 116-118, 10117 Berlin Telefon: (030) 3086930, Fax: (030) 2795634

(cl)

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