Pressemitteilung | ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Gesundheitspolitik bleibt bei den EU-Mitgliedsstaaten / Apotheker begrüßen Entschluss des EU-Parlamentes

(Berlin) - Die Forderung des EU-Parlamentes, Gesundheitspolitik grundsätzlich im Verantwortungsbereich der Mitgliedsstaaten zu belassen, wird von der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände begrüßt. Als wichtigen Schritt, besonders im künftig erweiterten Europa, bezeichnet Hauptgeschäftsführer Prof. Rainer Braun die Initiative.

„Wir teilen die Ansicht der Parlamentarier, dass die national gewachsenen Gesundheitssysteme hinsichtlich Organisation und Finanzierung in der Verantwortung der Mitgliedsstaaten bleiben müssen“, stellt Braun klar. Folgt der EU-Konvent dem Entschluss des Parlamentes, bleibt auch die nationale gesetzgeberische Kompetenz bezüglich der Arzneimittelversorgung erhalten. „Damit“, ergänzt Braun, „sollte sich die Diskussion um die Zulassung des Versandhandels in Deutschland erübrigen“. Schließlich begründet die Bundesregierung ihre Pläne, den Versandhandel mit Arzneimitteln zu genehmigen, stets mit einem zu erwartenden befürwortenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs.

„Der Versandhandel wird die derzeit bekannten Strukturen der Arzneimittelversorgung zerstören“, warnt Braun. „Versandhändler nehmen den niedergelassenen Apotheken ihre umsatzstärksten Arzneimittel ab. Mit den verbleibenden Umsätzen kann keine Individualapotheke mehr Dienstleistungen zu nicht kostendeckenden Preisen anbieten. Dazu gehören Notdienste, die Herstellung von Individualrezepturen und ausführliche pharmazeutische Beratung.“ Insbesondere auf dem Land erwartet Braun Apotheken-Schließungen, verbunden mit beachtlichen Konsequenzen für die Patienten.

„Insofern hoffen wir, dass sich die richtige Sichtweise der EU-Parlamentarier durchsetzt“, betont der Hauptgeschäftsführer.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) Jägerstr. 49-50, 10117 Berlin Telefon: 030/40004313, Telefax: 030/40004133

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