Pressemitteilung |

Gesundheitsreform geht in Rauch auf / DGVP kritisiert die Bundesregierung

(Heppenheim) - Für "schlichtweg grotesk" hält die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) den Plan der Bundesregierung, über eine Tabaksteuererhöhung das Gesundheitswesen zu entlasten. "Wiederum hat man sich vor Strukturreformen gedrückt und sich für das zusätzliche Abkassieren entschieden", kritisierte DGVP-Präsident Ekkehard Bahlo.

Dass sich diese Reformunfähigkeit auch noch hinter einer Abstrafung des gesundheitsschädlichen Rauchens verstecke, findet die Versicherten- und Patientenvertretung besonders pikant: "Natürlich ist Rauchen ungesund - von daher kann man kaum etwas gegen Verteuerung von Tabak sagen - aber wo bleibt die moralische Glaubwürdigkeit der Regierung, wenn sie die Raucher braucht, um Leistungen des Gesundheitswesens zu finanzieren! Sollen jetzt gerade werdende bzw. junge Mütter darauf hoffen, dass viel gequalmt wird?"

Von einer Regierung, die in der zweiten Periode der Regierungsverantwortung sei, müsse man erwarten können, dass endlich ein überzeugendes Gesamtkonzept für eine umfassende Gesundheitsreform vorgelegt werde, anstatt mit hilflosen Aktionen wie der Tabaksteuererhöhung wiederum nur die größten Löcher zu stopfen, stellte die Patienten- und Versichertenvertretung fest.

Was als Entlastung der Krankenkassen propagiert werde, bedeute zusätzlich Kosten für die Steuerzahler. "Für die Versicherten und Patienten bleibt es dabei: sie erhalten immer weniger Leistung für immer mehr Geld. Die Aufgabe, Mängel im Gesundheitssystem zu beseitigen, Gelder zweckmäßiger zu verteilen, die Qualität der Behandlung zu verbessern, bleibt weiter ungelöst", stellte Bahlo fest.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) Lehrstr. 6, 64646 Heppenheim Telefon: 06252/910744, Telefax: 06252/910745

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