Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Gesundheitsreform vernichtet Arbeitsplätze in Krankenhäusern

(Berlin) - "Ohne eine Öffnung der Krankenhäuser für die ambulante fachärztliche Versorgung führt das neue Vergütungssystem der Kliniken zu einer massenhaften Arbeitsplatzvernichtung" befürchtet ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Eggert. Sie sieht die Einführung der Vergütung nach Fallpauschalen gefährdet, wenn zentrale Punkte in der Gesundheitsreform nicht umgesetzt würden. Das sei dann der Fall, wenn eine integrierte Versorgung auf Druck der Medizinerlobby aus dem Gesetzentwurf gestrichen werde. Verträge zu einer fachübergreifenden Patientenversorgung von Krankenhäusern und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sollen nach dem Willen der Regierung weiterhin nur auf freiwilliger Basis erfolgen.

"Das ist zwar gut für den Machterhalt der Kassenärztlichen Vereinigungen, aber schlecht für Patienten und Beschäftigte in den Krankenhäusern" erklärte Beate Eggert. Durch die schnellere Entlassung von Patienten aus dem Krankenhaus würden dort Kapazitäten abgebaut. Krankenhäuser müssten, so Eggert, die Möglichkeit haben, für die Patientinnen und Patienten eine gute ambulante Nachsorge anzubieten.

Eggert kündigte "scharfe Auseinandersetzungen" an, wenn die Bundesregierung "abermals vor den Lobbyisten schwach" werde. Sie forderte die Bundesgesundheitsministerin auf, "entschieden dafür einzutreten, dass Verschwendung und Qualitätsmängel bekämpft werden". Bessere Versorgung der Patienten und humanere Arbeitsbedingungen für Beschäftigte müssten Vorrang vor Lobbyinteressen haben. "Dafür ist diese Regierung gewählt worden", erklärte Eggert.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956

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