Pressemitteilung | CARE Deutschland e.V.

Globales Städtewachstum nicht ignorieren / Weltgipfel Johannesburg: CARE warnt vor sozialem Sprengstoff

(Bonn/Johannesburg) - Die internationale Hilfsorganisation CARE hat auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung davor gewarnt, das ungesteuerte Wachstum von Millionenstädten zu ignorieren.

Will Day, Direktor von CARE Großbritannien, wies heute in einer Pressekonferenz in Johannesburg darauf hin, dass die Wachstumsrate von Städten in der ganzen Welt alarmierend steige. Weltweit wachse die städtische Bevölkerung jede Woche um eine Million Menschen. Jeder vierte Stadtbewohner lebe unter der Armutsgrenze, in Afrika friste die Hälfte der städtischen Bevölkerung ihr Dasein in Slums oder wild wuchernden Elendsvierteln. "Einige der möglichen apokalyptischen Ergebnisse eines unkontrollierten und ungeplanten Wachstums" seien nur zu vermeiden, wenn die internationale Gemeinschaft diesem Problem höchste Aufmerksamkeit widme.

Will Day: "Wir dürfen die Zukunft unserer Städte nicht ignorieren, denn sie birgt unbestreitbare Risiken, aber auch Chancen. Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft müssen das Thema auf ihren Agenden nach oben rücken, wenn sie innerhalb der nächsten Zukunft tief greifende Schäden im sozialen und ökologischen Bereich vermeiden wollen."

CARE fordert deshalb:

- Kommunalbehörden müssen ihre Städte verantwortungsbewusst und zum Nutzen aller Einwohner managen.

- Die Privatwirtschaft sollte verstärkt Gelegenheiten nutzen, zum eigenen, aber auch zum Vorteil der Einwohner in Städte zu investieren.

- Die Zivilgesellschaft muss enger mit Regierungen und der Privatwirtschaft kooperieren, um den Stimmen der Armen Gehör zu verschaffen.

"Das gegenwärtige Wachstum der Städte ist unaufhaltsam", so Will Day. "Es ist das Ergebnis der größten Bewegung und Konzentration von Menschen in der Geschichte. Eine überwältigende Zahl von Städtern gehört zu den Ärmsten, hat kaum Zugang zu Ressourcen, Dienstleistungen, Bildungs- und Erwerbsmöglichkeiten. Jeder, der ernsthaftes Interesse an sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz hat, sollte sich für dynamische, vernünftig regulierte und gut organisierte Städte einsetzen. Wir müssen Armut vermindern, soziales und wirtschaftliches Wachstum fördern, natürliche und menschliche Ressourcen effizienter nutzen."

Die Rede von Will Day im Wortlaut ist bei der Pressestelle von CARE Deutschland erhältlich.

Shawnee Hoover, Mediensprecherin von CARE (englisch), steht für Interviews vor Ort zur Verfügung. Sie kann Kontakte zu Mitgliedern der CARE-Delegation herstellen, die Expertise in vielen auf dem Weltgipfel behandelten Fragen haben.

Direktkontakt (englisch): Tel. +27 82 379 5714, shawneehoover@yahoo.com

CARE organisiert außerdem im Umfeld des Weltgipfels Journalistenreisen in die vom Hunger betroffenen Länder des südlichen Afrika. CARE fördert dort langfristige Projekte der Ernährungs- und Existenzsicherung sowie der Gesundheitsversorgung und beteiligt sich an der aktuellen Nothilfe.

Direktkontakt (englisch + französisch): Loetitia Raymond, Tel. +33 6 08 482614, raymond@carefrance.org


Quelle und Kontaktadresse:
CARE Deutschland e.V. Dreizehnmorgenweg 6 53175 Bonn Telefon: 0228/975630 Telefax: 0228/9756351

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