Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Gottschalk: Integrative europäische Klimaschutzpolitik gefordert

(Frankfurt am Main) - Eine integrative europäische Klimaschutzpolitik, die alle Stufen der Mobilität – vom Kraftstoff über die Straßeninfrastruktur bis zum Fahrzeug – berücksichtigt, forderte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), heute (4. Mai 2006) auf dem LuK-Kolloquium in Baden-Baden. „Nationale Alleingänge helfen uns nicht weiter“, so Prof. Gottschalk. Politische Vorgaben im Rahmen des Klimaschutzes müssten auf europäischer Ebene – gerade im Automobilsektor – soweit wie möglich vereinheitlicht werden. Prof. Gottschalk: „Wir brauchen für eine europäische Klimaschutzpolitik mehr Konvergenz bei den nationalen Politiken. Wir können nicht – bei aller Unterschiedlichkeit der Ausgangsposition im Wettbewerb, auch in den Produktkategorien vom Kleinwagen bis zur Oberklasse – auf eine gemeinsame europäische Vorgehensweise verzichten.“ Darüber hinaus dürften umweltschutzpolitische Ziele nicht ohne Blick auf die wirtschaftlichen Kosten betrieben werden.

Entschieden wandte sich der VDA-Präsident gegen Forderungen nach Obergrenzen der CO2-Emissionen des gesamten Verkehrssektors oder einer Regulierung des Kraftstoffverbrauchs. Stattdessen plädierte er für einen gemeinsamen europäischen Rahmen einer künftigen, CO2-basierten Kraftfahrzeugbesteuerung, der die „Leitplanken“ für die Mitgliedsstaaten setzen soll. Innerhalb dieser Leitplanken sollte es den Mitgliedstaaten überlassen bleiben, die Einzelheiten einer CO2-bezogenen Kraftfahrzeugsteuer festzulegen, wobei der Grundsatz gelten sollte, dass mit jedem Gramm CO2, das ein Auto mehr emittiert, die Steuerlast linear ansteigt. Auf diese Weise würde nicht nur in allen Fahrzeugkategorien ein Anreiz zum Kauf sparsamer Modelle entstehen, sondern darüber hinaus auch ein Impuls zur beschleunigten Effizienzsteigerung und Bestandserneuerung gegeben, die angesichts des mittlerweile erreichten hohen Durchschnittsalters des Bestandes auch umweltpolitisch vernünftig ist.

„Dass die deutsche Automobilindustrie ihre Hausaufgaben in Sachen Klimaschutz gemacht hat, zeigt die Tatsache, dass die CO2-Emissionen des Verkehrssektors seit 1999 um 15 Mio. Tonnen zurückgegangen sind“, stellte Prof. Gottschalk fest.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Eckehart Rotter, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Westendstr. 61, 60325 Frankfurt am Main Telefon: (069) 975070, Telefax: (069) 97507261

(sk)

NEWS TEILEN: