Gottschalk: Mehr Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität sind der Schlüssel zur Standortsicherung
(Frankfurt) - Der Automobil-Standort Deutschland steht unter Druck. Die Tarifpolitik ist jetzt gefordert, deutlich mehr Raum für differenzierte Lösungen auf betrieblicher Ebene zu schaffen und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Automobilproduktion bei uns in Deutschland zu verbessern", stellte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), angesichts der offenen Tarifrunde in der deutschen Metall- und Elektroindustrie fest. Die deutsche Automobilindustrie habe bewiesen, dass es sich lohnt, um die Arbeitsplätze in Deutschland zu kämpfen. Beschäftigung in Deutschland und weltweite Präsenz in den Märkten schließen sich nicht aus, so Prof. Gottschalk. Damit der Stellenwert Deutschlands im globalen Produktionsverbund aber gesichert werden könne, müsse gerade die Tarifpolitik in den Dienst der Standortsicherung gestellt werden. Das gelte für die Entgelthöhe ebenso wie für die Arbeitszeit: In den letzten 3 Jahren ist es gelungen, den Trend zu einem ständigen Abbau der jährlichen Arbeitszeit in der Automobilindustrie umzudrehen. Das ist gut so aber es reicht nicht aus. Die Lücke zwischen der Automobilindustrie und dem industriellen Durchschnitt bei den jährlichen Arbeitszeiten liegt immer noch bei über 100 Stunden, stellte der VDA-Präsident fest. Zum Vergleich: 100 Stunden beträgt der Unterschied zwischen den Arbeitszeiten in Ost- und Westdeutschland oder der Unterschied zwischen Ostdeutschland und Polen. Prof. Gottschalk: Das sind Größenordnungen, die im Wettbewerb für oder gegen die Standortentscheidungen den Ausschlag geben. Nur, wenn wir hier beweglicher werden, sichern wir die Beschäftigung.
Gerade die Automobilindustrie arbeitet derzeit in einem konjunkturellen Umfeld mit extremen Unterschieden: Wir haben einen Boom bei Nutzfahrzeugen, aber ein labiles Pkw-Geschäft; wir sehen einen relativ guten Pkw-Export, aber eine dürftige Inlandsnachfrage das alles spricht für zusätzliche Differenzierungsoptionen bei den Entgelten genauso wie bei der Arbeitszeit, so der VDA-Präsident. Zu mehr Flexibilität gehöre für den VDA auch eine deutlichere Differenzierung zwischen der Produktion und Dienstleistungstätigkeiten.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)
Pressestelle
Westendstr. 61, 60325 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 975070, Telefax: (069) 97507261
(bl)
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- IAA MOBILITY 2021: In Zukunft parkt das Auto selbst / VDA stellt mit Gemeinschaftsprojekt "Automated Valet Parking" fahrerlose Parkfunktion vor / MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
- VDA-Präsidentin Hildegard Müller: "Es ist auf der IAA MOBILITY zu sehen, was sich weit über Deutschland hinaus an neuer Mobilität auf den Weg macht" /Weltweit größtes Mobilitätsevent beginnt am Montag
- Mattes: Deutsche Hersteller zeigen viele Innovationen in Genf