Pressemitteilung | Verband Deutscher Großbäckereien e.V.

Großbäckereien garantieren Vielfalt und Genuss bei Brot und Backwaren / Klimaschutzpolitik führt zu steigenden Lebensmittelpreisen / Weitere Strukturveränderungen in der Backwarenbranche zu erwarten / Deutschland beim Brotverbrauch weiterhin in der europäischen Spitzengruppe

(Düsseldorf) - „Ohne Großbäckereien wäre die Brotkultur in Deutschland ärmer“, erklärte der Präsident des Verbandes Deutscher Großbäckereien e.V., Helmut Klemme, in Düsseldorf. Im Verband Deutscher Großbäckereien sind Liefer- und Filialbäckereien zusammengeschlossen, die mehr als 60 Prozent des Branchenumsatzes repräsentieren. Großbäckereien garantieren nach Einschätzung des Verbandes den Verbrauchern auch in Zukunft Vielfalt, Genuss, vor allem aber Produktsicherheit. Die deutsche Brotkultur sei einzigartig in Europa, denn in kaum einem Land werde den Verbrauchern eine solche Vielfalt an Brot- und Backwaren geboten. „Daran haben die Großbäckereien einen entscheidenden Anteil.“ (Klemme)

Auch Klimaschutzpolitik führt zu Preiserhöhungen bei Brot- und Backwaren

Im Zusammenhang mit den Preiserhöhungen bei Lebensmitteln in den letzten Monaten, von denen auch Brot und Backwaren betroffen waren, kritisierte Klemme die verfehlte Klimaschutzpolitik insbesondere in der Förderung von Agrarsprit. „Immer mehr Landwirte liefern ihr Getreide nicht mehr bei den Mühlen ab, sondern – im übertragenen Sinne – gleich bei den Tankstellen. Er forderte die Bundesregierung auf, die aus der Sicht des Verbandes unsinnige Förderung von Agrarsprit vorläufig aufzugeben und mögliche Alternativen wie zum Beispiel den Einsatz von Biomasse zu prüfen.

Steigende Rohstoffpreise seien aber nur ein Faktor: Hinzukämen zum Beispiel die gestiegenen Preise bei Butter (+ 100%), Milcherzeugnissen, Ölsaaten wie etwa Nüssen und Mandeln, die sich insbesondere im Weihnachtsgeschäft bemerkbar machen, Energie, Verpackungen insbesondere Folien, Logistik, Löhne, Gehälter und tarifliche Zusatzleistungen, Mieten und Steuern.

Weitere Strukturveränderungen in der Backwarenbranche zu erwarten

Der Verband erwartet weitere Strukturveränderungen in der Backwarenbranche. Der Lebensmitteleinzelhandel werde seinen Anteil bei Brot- und Backwaren von zurzeit knapp über 60% weiter vergrößern. Die Zahl der Filialbäckereien werde weiter zunehmen, die der Einzelbäckereien weiter zurückgehen.

Klemme wies Befürchtungen zurück, es werde nur noch „Einheitsbrot“ geben, wenn immer mehr Einzelbäckereien ihren Betrieb einstellten. Die Entwicklungen der letzten Jahre belegten eindeutig das Gegenteil: „Das Angebot an verschiedenen Brot- und Backwaren hat sich in den letzten Jahren vergrößert – trotz der gesunkenen Zahl handwerklicher Bäckereien.“

Deutschland beim Brotverbrauch weiterhin in der europäischen Spitzengruppe

Auch Auswirkungen auf den Brotverzehr durch die sinkende Zahl der handwerklichen Bäckereien fürchtet der Verband nicht. „Erfahrungen aus anderen Ländern belegen, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Bäckereien und der Höhe des Brotverzehrs gibt.“ (Klemme) 2006 wurden in Deutschland durchschnittlich fast 87 Kilogramm Brot, Brötchen und verwandte Produkte pro Kopf der Bevölkerung hergestellt. „Damit liegt Deutschland in Europa an der Spitze.“ Der tatsächliche Verbrauch liegt – auch aufgrund der Retouren - niedriger

Qualitätsoffensive der Großbäckereien hat sich ausgezahlt – keine Lebensmittelskandale im Backgewerbe

Verbraucher wollen sichere Lebensmittel. Im Rahmen einer mehrjährigen Qualitätsoffensive haben die Großbäckereien daher beträchtliche Mittel in die Qualitätssicherung investiert. Regelmäßige Audits und Zertifizierungen zusammen mit neuen Technologien wie zum Beispiel der Reinraumtechnik, der Sensortechnik oder der automatischen Chargenidentifizierung haben ihren Beitrag dazu geleistet, dass Lebensmittelskandale im Backgewerbe bisher nicht aufgetreten sind.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Großbäckereien e.V. Helmut Martell, Hauptgeschäftsführer In den Diken 33, 40472 Düsseldorf Telefon: (0211) 653086, Telefax: (0211) 653088

(tr)

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